Bayern

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verwaltungsgemeinschaft Wittislingen

Gemeinde  Mödingen

Gemeinde Mödingen
Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein achtstrahliger goldener Stern, schräg geteilt von Gold und Blau; oben eine aus dem linken Schildrand wachsende blaue Adlerkralle, unten ein steigender goldener Löwe.
Die Gemeinde Mödingen besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Mödingen und Bergheim. Das neue Wappen vereint die bisherigen Hoheitszeichen der beiden Ortsteile. Der goldene Stern stammt aus dem Ordenswappen der Dominikaner und war Bestandteil des ehemaligen Wappens von Bergheim aus dem Jahr 1967. Der Stern gilt als Attribut des hl. Dominikus. 1246 stiftete Graf Hartmann IV. von Dillingen das Dominikanerinnenkloster Maria Medingen. Er schenkte dem Kloster alle seine Güter in Mödingen zusammen mit der Pfarrei. In kurzer Zeit erwarb das Kloster durch Schenkung oder Kauf weiteren Grundbesitz in der Umgebung, unter anderem die Dörfer Bergheim und Schabringen. Die Hofmark Mödingen blieb bis zur Säkularisation im Besitz des Klosters. Der Löwe stammt aus dem Wappen der Grafen von Dillingen, die bereits vor der Klostergründung reichen Grundbesitz in Mödingen hatten. Die Adlerkralle erinnert an die Mystikerin Margareta Ebner und ist dem Familienwappen der Donauwörther Patrizierfamilie Ebner entnommen. Die selige Margareta Ebner war Nonne im Mödinger Kloster und hat ihre Offenbarungen in einem Tagebuch aufgezeichnet. Diese Aufzeichnungen haben sie und das Kloster über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Als sie 1351 starb, wurde sie nicht in der Klostergruft, sondern im Kapitelsaal bestattet, der bald danach in eine Kapelle umgebaut wurde. Die heutige Ebner-Kapelle steht an der Südseite der Mödinger Klosterkirche.


Ortsteil von Mödingen
Ortsteil Bergheim (Mödingen)
Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein achtstrahliger goldener Stern, gespalten,rechts in Silber ein aus dem Spalt wachsender schwarzer Adler, links in Silber 7 blaue Eisenhüte..

Markt  Wittislingen

Markt Wittislingen
In Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet oben von einem schreitenden silbernen Löwen, unten von der großen Bügelfibel von Wittislingen
Der Schrägbalken und der Löwe stammen aus dem Wappen der Grafen von Dillingen, die bereits vor der Jahrtausendwende ihren Stammsitz im Ort hatten.
Wittislingen gilt als Geburtsort des Augsburger Bischofs Ulrich, der zu dieser Familie gehörte. Die Bügelfibel stellt das kostbarste Fundstück dar, das 1881 bei Ausgrabungen im Gemeindegebiet entdeckt wurde. Sie stammt aus einem alemannischen Fürstengrab aus dem 7. Jahrhundert. Die kostbaren Grabbeilagen lassen vermuten, dass Wittislingen Sitz eines Hochadelgeschlechts war.

Die Farben Rot und Silber deuten auf das Hochstift Augsburg hin, das 1257 den größten Teil des Besitzes der Grafen von Dillingen im Zuge der Hartmannschen Schenkung erwarb.

Die Wappenführung erfolgt seit 1952 auf Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung des Innenministeriums mit Ministerialentschließung vom 14.08.1952

Gemeinde  Ziertheim

Gemeinde Ziertheim
Über von Rot und Silber gespaltenem Schildfuß gespalten von Gold und Rot, vorne ein mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen belegter blauer Schräglinksbalken, hinten schräggekreuzt ein goldener und ein silberner Schlüssel.
Die Gemeinde Ziertheim besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Ziertheim, Dattenhausen und Reistingen. Das Wappen geht auf die Geschichte aller Orte der Gemeinde ein. Der Schrägbalken mit den drei goldenen Sternen im vorderen Feld stellt das persönliche Wappen des Reichsprälaten von Neresheim, Michael Dobler, dar. Nach der Säkularisation 1803 zog er sich in das Schloss seiner Hofmark Ziertheim zurück und nannte sich „Herr von Ziertheim“. Sein Wappen steht stellvertretend für alle ehemaligen Ziertheimer Hofmarksinhaber. Die gekreuzten Schlüssel stammen aus dem Wappen des Chorherrenstifts von Berchtesgaden, das bereits im 12. Jahrhundert Besitz im Gemeindegebiet hatte und mit Dattenhausen fast 300 Jahre lang eng verbunden war. Der Schildfuß mit den Farben Rot und Silber des Hochstifts Augsburg repräsentiert den Ortsteil Reistingen. Hier stand ein Damenstift, das wohl von den Grafen von Dillingen gegründet wurde und 1450 vom Hochstift Augsburg aufgelöst wurde. Dieses übte seit 1450 die niedere und seit 1783 die hohe Gerichtsbarkeit im Ort aus. Reistingen zählte zu den nördlichsten Besitzungen des Hochstifts.

Die Wappenführung erfolgt seit 1986 auf Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung der Regierung von Schwaben mit Schreiben vom 24.04.1986.