Bayern

Stadt Wassertrüdingen

Geviert; 1 und 4 in Rot eine vierfüßige goldene Truhe mit zwei Andreaskreuzen an der Längsseite, 2 und 3 wieder geviert von Schwarz und Silber (als Siegel seit 1387 nachweisbar).

Ein Alemanne namens Druhtmund gründete zwischen 213 und 260 n. Chr. nach einem Angriff auf die römische Reichsgrenze, den Limes, die Siedlung Druhtmundingen (836 Truhtmuntinga). Derselbe Vorname ist auch im Ortsnamen Trommetsheim (bei Weißenburg) enthalten (802 Trutmundesheim). Wie Röckingen lag Altentrüdingen an der Nibelungenstraße vom Rhein zur Donau. Als die Ungarn um 900 die Gegend unsicher machten, entstand die Burg Hohentrüdingen, von der aus die ursprünglichen Ortsadeligen als Grafen von Truhendingen (958 1424) ihre bis hinter Bamberg reichenden Besitzungen verwalteten. An ihre gastfreie Küche erinnert noch heute ein Vers des Minnesängers Wolfram von Eschenbach in seiner Dichtung "Parzival", der die in Pfannen gebackenen Trüdinger Krapfen preist. Durch kostspielige Hofhaltung, Fehden und Stiftungen verarmten diese Grafen, weshalb sie der Reihe nach alle ihre Güter verkaufen mussten. Ihr Schild war dreimal geteilt von Rot und Gold (siehe Wappenfarben der Stadt). Wassertrüdingen entstand neben einer Wasserburg (1329 Reichsburg) an der Wörnitz. Trotz des gleichen Namensbestandteils ist die Stadt keine Tochtersiedlung von Altentrüdingen, sondern eine "Gegengründung" der Grafen von Oettingen. Auch ihr Wappen enthält die bewussten Farben Rot und Gold (siehe Wappen von Gerolfingen). Gemäß der überlieferten Sage, "in alten Zeiten sei eine Truhe die Wörnitz herabgeschwommen" womit der Ortsname (volksetymologisch) erklärt werden sollte zeigte der Schild der Stadt ab 1567 in Rot eine goldene Truhe. Das heutige Wappen stammt aus dem Jahre 1938. Wassertrüdingen wurde 1371 an die Hohenzollern verkauft und bis 1806 von ihnen beherrscht. Die Markgrafen richteten hier ein Dekanat und ein Oberamt ein, zu dem das Kasten und Stadtvogteiamt Wassertrüdingen, das Klosterverwalteramt Auhausen, die Amtsverwesung Röckingen, das Verwalteramt Unterschwaningen und das Vogteiamt Wittelshofen gehörten. In preußischer Zeit (nach 1791) war die Stadt Mittelpunkt eines Kreisdirektoriums. Die große Bedeutung der Hohenzollern für die Stadtgeschichte kommt durch die doppelte Verwendung ihrer Vierung von Schwarz und Silber zum Ausdruck. (Diese doppelte Vierung führen auch Bayreuth und Wunsiedel in ihren Wappen.