Bayern

Stadt Neuburg a.d.Donau

In rotem Schild auf grünem Dreiberg zwei weiße Rundtürme, dazwischen eine weiße Wand mit offenem Tor. Im oberen Teil desselben ein gelbes Schußgatter. Jeder Turm hat unten zwei Gesimse und oben eines, über diesem eine Brustwehr mit (3) Zinnen. Unter den obersten Simsen bayerische Rauten (“Bayerische Wecken“) weiß und blau auf drei Linien. Auf der Torwand gleichfalls Zinnen.
Auf der Torwand liegt ein gelber Löwe, dessen Kopf über die Zinnen herabschaut. Ebenso greift der linke Vorderarm herab während die rechte Pfote auf einer Zinne liegt. Die Hinterbeine des Löwen sind hinter den Zinnen verborgen, sein Schwanz hängt zwischen diesen heraus.
Zu beiden Seiten des Tores je ein nackter Knabe. Der auf der (heraldisch) rechten Seite greift mit der rechten Hand noch der Pfote des Löwen während er mit der linken ein Steckenpferd aufrecht vor sich hält. Mit den Zehen des gestreckten linken Beins steht er auf dem grünen Dreiberg. Das rechte Bein ist nach hinten angehoben.
Der Knabe auf der Gegenseite steht auf den Zehenspitzen des gestreckten rechten Beins, reitet auf dem Steckenpferd, das er mit der linken Hand am Zügel hält. Die rechte Hand greift nach dem Schwanz des Löwen. Das linke Bein ist noch vorne angehoben.

Neuburg führte bereits im Mittelalter ein Wappen und Siegel, das an einer Urkunde aus dem Jahr 1374 vorkommt aber sicher älter ist. Es zeigt nur das Tor und die beiden Türme. Da die Stadt im Landshuter Erbfolgekrieg (1503 - 1505) dem Pfalzgrafen Rupert treu gedient hatte, verlieh ihr dessen Bruder Friedrich II. als Vormund von Ruperts inzwischen verwaisten Söhnen Ottheinrich und Philipp am 21.7.1506 als “Mehrung und Besserung“ das Wappen in oben beschriebener Form, zugleich das Recht in rotem Wachs zu siegeln.
Die nackten Büblein stellen die beiden Prinzen selbst dar (damals 4 und 3 Jahre alt und später die ersten Regenten des Fürstentums Neuburg). Der Löwe ist dem Wittelsbacher Hauswappen entlehnt. Die Torburg bezog sich von je auf den Ortsnamen. So erzählt das Wappen sinnfällig von den geradezu familiären Beziehungen der Stadt zu ihrem Fürstenhaus.