Bayern

Markt Thierstein

In Blau ein linksgewendetes goldenes Tier (Hirschkuh), das über einen aus Steinblöcken gefügten und mit einem von Silber und Schwarz gevierten Schildchen belegten Berg springt.

Die noch in Resten erhaltene Burg war einst ein Mittelpunkt der Rodungsherrschaft der Nothaft von Wildenstein. Nach kurzer Oberhoheit der Markgrafen von Meißen erwarben die Nürnberger Burggrafen 1415 Feste und Marktflecken. Das erste durch Abdrucke seit 1518 überlieferte Siegel * Aines Rats * zum * thirstain zeigt das schildlose redende Bild eines Tieres über Steinen, darunter im Schriftkreis das gevierte Zollernschildchen. Die Symbolisierung des Begriffs „Tier“ durch eine Hirschkuh ist durchwegs in der älteren Wappenkunst anzutreffen. In der Wappensammlung von 1581 im Staatsarchiv Bamberg fehlt der Ort. 1692 erwähnt aber Will das redende Wappen, und 1767 bildete es Reiß in seinem Wappenkalender ab. In dem laut Gemeinderechnung 1661 geschnittenen zweiten Siegel mit unverändertem Bild lautet die Legende SIG : BERGS ?THIERSTAIN, anklingend an die Umschrift im Hohenberger Siegel von 1549. 1812 legte die Gemeinde eine Nachzeichnung dieses Siegels vor und bemerkte 1818, daß Abdrucke seit 1629 (!) vorhanden seien. Bei der. Wappenrevision von 1819 wurde das Zollernschildchen in Weiß und Blau umtingiert, als Feldfarbe des Wappens Blau bestimmt. In dieser Gestaltung erscheint das Zeichen ohne Schild in allen Dienstsiegeln bis in die neueste Zeit, nur die Bürgermeistermedaille von 1837 setzte es in einen Schild. Das heutige Dienstsiegel gibt das Wappen in einer von Hupps Wiedergabe etwas abweichenden Form wieder. Bei Siebmacher und Hefner fehlt das Ortswappen.