Bayern

Stadt Lauingen (Donau)

Gespalten in ein Silbernes und ein blaues Feld in deren Mitte das Profil des „Lauinger Mohrs“ zusehen ist. Er trägt einen Ohrring, eine Halskette und eine Krone aus Gold.

Um den „Mohr“ im Stadtwappen ranken sich viele Legenden. Wahrscheinlich ist er auf dem selben Wege ins Wappen geraten, wie etwa Pappenheim und Coburg zum gleichen Wappenbild gekommen sind. Das älteste Siegel finden wir zum ersten Mal an einer Urkunde im Stadtarchiv aus dem Jahre 1270. Es zeigt einen Männerkopf (en face) mit langem Haupthaar, Bart und einer Bügelkrone. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um den Kopf des Staufers Friedrich I. (Barbarossa). An einer Urkunde aus dem Jahre 1440 tritt eine neue Form des Kopfes auf. Hier ist er auf einem Schild und bartlos, die Bügelkrone ist zur Blattkrone geworden. Etwas später finden wir einen ähnlichen Kopf mit einer Perlenhalskette auf einem Siegel. 1451 wendet sich der Kopf nach rechts ins Profil und zeigt einen Mohrenkopf mit Halskette, Ohrring und Mauerkrone. Der Goldschmied Hans Gerung, Sohn des Lauinger Malers Mathis Gerung, hat 1560 für die Stadt einen Siegelstock geschaffen, mit Mohr, Halskette, Ohrring und Blattkrone. Der Weg vom Siegel zum Stadtwappen ist nicht weit. "Wir können also die Antwort geben: Der Mohr ist ein im 16. Jahrhundert verkannter Königskopf. Er verdankt seine Entstehung einem heraldischen wie historischen Irrtum, der wohl aus der Auffassung des humanistischen Zeitalters zu erklären ist." (H. J. Seitz)