Bayern

Markt Stammbach

Gespalten; vorne geviert von Silber und Schwarz; hinten in Silber auf einem geneigten, mit einem schräglinken silbernen Wellenbalken belegten grünen Hang nebeneinander zwei grüne Laubbäume.

Durch Wappensiegel ist das Zeichen über vierhundert Jahre lang schon bezeugt. Am Anfang steht ein kleines Siegel mit der Jahrzahl 1562 über dem oberen Rand des einfachen Renaissanceschildes und der Legende D. G. (d. h. Des Gemeinen) MARCKS Z STA(M)BACH. Die Zahl läßt vermuten, daß damals ein Wappenprivileg erteilt wurde. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt das größere SIEGEL EINEN (!) ERBARN RATH IN MARCK STAMBACH mit einem geflügelten Engelsköpfchen über dem großen Barockschild. Das mit 1744 datierte Signet mit den Anfangsbuchstaben S. E. E. R. I. M. S. B. aus der Legende seines Vorgängers diente offenbar Reiß für seine Wappenwiedergabe im Kalender von 1767, in der allerdings Nadel- statt der Laubbäume erscheinen. Durch den Schrägwellenbalken, das heraldische Sinnbild für „Bach“, und die Baumstämme ist das Marktwappen redend für den Ortsnamen. Der Zollernschild weist auf die Orts- und Landesherrschaft der Markgrafen hin. Die Gemeinde sandte 1812 eine farbige Nachbildung des zweiten Siegels ein, in der rätselhafterweise die vordere Schildhälfte schwarz und rot geviert ist. Den allgemeinen Vorschriften von 1819 zufolge erhielt sie die Tingierung weiß und blau. 1836 wurde wieder die richtige Farbengebung eingeführt. Im 19. Jahrhundert behielt man in den Dienstsiegeln auch den Engelskopf über dem Schild bei, 1924 ersetzte man ihn durch einen halbleibs sichtbaren nackten Engel. Erst die Wappenwiedergabe im heutigen Dienstsiegel kann wieder befriedigen.
Reiß; Matrikel 7, 226; GWA 2 fol. 76; 10 fol. 68, 186; 11 fol. 20, 51; RHA 117; AuH; OwK; Ows; SS; Götz 193; Hupp Nr. 72.