


(LK) = Landkreis
(S) = Stadt
(G) = Gemeinde
(M) = Markt
(Vgm) = Verw.-gemeinsch.
(Ot) = Orts-/Stadtteil

In Blau ein silbernes Hirschgeweih, dazwischen schwebend ein goldener Heidenrumpf.
Das Staatsarchiv Amberg hat eingehende Nachforschungen über die Geschichte der zur Gemeinde Traitsching gehörigen Orte angestellt um Anhaltspunkte für die Gestaltung eines geschichtlich begründeten Gemeindewappens zu ermitteln. Bemerkeswert ist innerhalb der Gemeinde die Hofmark Loifling, die als eigener Niedergerichtsbezirk und als Landsassengut für die geschichtliche Entwicklung des Ortes und seiner Nachbarschaft die größte Bedeutung hatte.
Als Inhaber diese Gutes sind seit dem 15. Jahrhundert die Poißl von Loifling nachgewiesen; der älteste dieser zu Loifling sitzenden Poißl dürfte der Kastner zu Cham Ulrich Poißl gewesen sein. In den am Staatsarchiv als Depot verwahrten Urkunden der Stadt Cham (vgl. auch Bay. Archivinventare H. 25) wird Ulrich Poißl als Kastner zu cham ab 1448 genannt. Die zusätzliche Nennung als Poißl zu Loifling erfolgte nach diesen Urkunden noch nicht 1460, sicher dagegen 1462 und in der Folgezeit. Im einstigen Wasserschloß Loifling, einem heute noch gut erhaltenen Adelssitz, hat sich zudem ein Wappenstein mit dem Poißl~schen Wappen, der Jahreszahl 1457 und dem Namen Ulrich Poißl erhalten. Außerdem findet sich zu Loifling noch der Wappenstein des Dechants zu Cham Leonhard Stetner mit der Jahreszahl 1456. Da bekannt ist, daß der Vater Erasmus des als eigentlichen Stammvaters der heutigen Freiherren Poißl (auf Loifling) anzusehenden Ulrich Poißl eine geborene Stetner zur Frau hatte, besteht sogar die Möglichkeit, daß die Stetner zuerst Besitzer von Loifling waren und daß dieses dann durch Erbschaft an die Poißl kam. Eine Vermutung, die allerdings nicht beweisbar ist. Die Poißl, die 1697 in den Freiherrenstand erhoben wurden, hatten die Hofmark Loifling bis 1818 inne. Zuletzt gehörten zu dieser geschlossen die Orte Loifling, Anger und Thal und die Einöden Faschabcrg und Unterrauchenberg, sowie einschichtige zu Kuppel, Einfaltsberg (südlich von Traitsching gelegen), Traitsching, Radling, Penting, Knöbling (Gemeinde Schorndorf) und Scharlau (Stadt Cham).
Das Wappen der Poißl, das zur heraldischen Darstellung der Ortsgeschichte geeignet ist, zeigt zwei sog. Hirschstangen mit je vier Enden. Da derartige Symbole in der bayerischen Gemeindeheraldik jedoch schon sehr häufig vorkommen, muß für Traitsching dazu noch ein Unterscheidungskennzeichen gewählt werden. Dafür kann man auf das Wappen der Stettner zurückgreifen, die sehr wahrscheinlich Vorbesitzer der Poißl in Loifling waren und deren Wappen auf dem Grabstein der Loiflinger Kirche überliefert ist. Es zeigt einen sog. Heidenrumpf. Durch die Verbindung der beiden Adelswappen konnte ein gutes Gemeindewappen für Traitsching entworfen werden.