Bayern

Markt Meitingen

In Rot über einem silbernen Querfluß der Rumpf eines goldbewährten silbernen Bären mit goldenem Halsband am Halsring.

Bei dem neu zu schaffenden Gemeindewappen wurde das Wappen der ehemaligen Patrizierfamilie der Meitinger zugrunde gelegt. Das Wappenbild des alten Ortsadels von Meitingen, der auch denselben Namen wie der Ort führte, hat sich zur Übernahme in das Gemeindewappen besonders geeignet.
Die Meitinger (später auch Meuting, Meutinger geschrieben), die mit dem Ort ihren Namen teilten, kommen in den Urkunden schon seit 1239 vor. Später als Patrizier in der Reichsstadt Augsburg ansässig und durch ausgedehnten Handel reich und bedeutend wurden, stellten sie gleich den Welsern und Fuggern usw. namhafte Vertreter der Ratsbürgerschaft.
Ein Mitglied der Familie, Hieronymus Meitinger, wurde 1436 Fürstbischof von Chiemsee. Da die Familie schon 1613 im Mannesstamm ausgestorben ist, be¬standen rechtlich keine Bedenken gegen die Übernahme des Familienwappens durch die Gemeinde Meitingen.
Das Wappen des Geschlechtes zeigt in Gold den Rumpf eines schwarzen Bären mit goldenem Halsband. Die Farbgebung wurde - wie bei der Wappenbeschreibung ausgeführt - abgeändert. Durch die Farben Rot und Silber (= weiß) soll an die frühere Territorialzugehörigkeit Meitingens zur Marktgrafschaft Burgau (bis 1802) im Wappen erinnert werden. Das Wappen von Burgau bestand in einem fünfmal vom Silber und Rot schräggeteilten Schild, darin ein goldener Pfahl. Die Erzherzöge von Österreich als Herren der Markgrafschaft führten in dem sog. österreichischen Bindeschild gleichfalls die Farben Rot und Silber.
Um mit dem auf historische Verhältnisse hinweisenden Hauptbild des Gemein¬dewappens noch ein Symbol für die Lage des Ortes am Lechkanal (heutige Verhältnisse) zu verbinden, wurde im Schildfluß unterhalb des Bärenrumpfes das heraldische Bild eines Querflusses aufgenommen.
In dieser Gestaltung enthält das Wappen eine sinnvolle Beziehung zur Geschichte und Lage sowie den wirtschaftlichen Verhältnissen des Ortes.