Bayern

Gemeinde Stubenberg

In Blau aus einem silbernen Flechtwerkszaun, der mit einem roten Ochsenkopf belegt ist, wachsend ein silberner Löwe.

Der aus dem Flechtwerkszaun wachsende Löwe ist das Wappensymbol der Grafen von Baumgarten, die von 1512 bis 1848 fast ohne Unterbrechung als Inhaber der Hofmarken (bzw. Patrimonialgerichte) Stubenberg und Prienbach die Geschichte des Gemeindegebiets prägten. Der Ochsenkopf (Büffelkopf) erinnert an die adlige Familie von Sandizell, die in verwandtschaftlicher Beziehung zu den Baumgartnern stand, wie ein Grabstein in der Stubenberger Kirche noch heute dokumentiert. Der markante Ochsenkopf symbolisiert zugleich die wirtschaftliche Bedeutung der Viehhaltung und die Dominanz der Landwirtschaft in der Gemeinde Stubenberg.


Vom Landkreis veranlasst, ein eigenes Gemeindewappen zu führen, beauftragte die Gemeinde Stubenberg das Staatsarchiv in Landshut, um ein geeignetes Wappen zu finden. Das Staatsarchiv erstellte über die Generaldirektion in München einen Bericht über ortsgeschichtliche Begebenheiten, aus denen hervorging, daß die Geschichte der beiden Hofmarken Stubenberg und Prienbach seit dem 16. Jahrhundert parallel verlaufen ist.

Als erste Inhaber der Ortschaft Stubenberg gelten die Closen, von denen sich nachweisbar ein Zweig im Jahre 1401 nach Stubenberg benannte. Im Jahre 1512 verkauften die Closen die Hofmark Stubenberg an die Baumgarten, die im Jahre 1560 auch die Hofmark Prienbach besaßen. Mit kurzer Unterbrechung blieb die Hofmark bis ins 19. Jahrhundert im Besitz dieser Familien. Aufgrund dieser geschichtlichen Entwicklung empfahl die Generaldirektion des Staatsarchivs der Gemeinde Stubenberg, in das neue Wappen die Stammwappen der Familien Closen und Baumgarten einzubeziehen. Dieser Plan konnte nach wiederholten Beratungen im Gemeinderat nur teilweise verwirklicht werden.

Das Wappen zeigt nun neben dem Löwen in Silber, einen roten Ochsenkopf und einen silbernen Flechtwerksaum. Der Löwe wurde als bayerisches Wappentier gewählt, der Flechtwerksaum symbolisiert die Landesgrenze, den Inn. Der rote Ochsenkopf steht einerseits für das Gemeindegebiet, deren Bürger überwiegend aus der Landwirtschaft und Rinderzucht ihren Lebensunterhalt verdienen. Andererseits wurde damit der Empfehlung des Staatsarchivs Rechnung getragen, indem der Ochsenkopf auch die letzte Ruhestätte der Baumgarten schmückt.