Bayern

Gemeinde Kastl (bei Kemnath)

In Rot unter silbernem Schildhaupt, darin zwei mit einem waagrechten roten Steg verbundene Radkreuze, über einem silbernen Schildchen, darin ein blauer Balken, zwei silberne Drachenflügel.

Die mit einem Steg verbundenen Radkreuze im Schildhaupt verweisen auf zwei kunsthistorisch bedeutende Steinplatten im Friedhof von Kastl und im Schloss Wolframshof. Die sogenannten Scheibenkreuzplatten aus dem späten Hochmittelalter weisen dieses Motiv auf und gelten als sehr selten im süddeutschen Raum. Das silberne Schildchen mit blauem Balken erinnert an die Landgrafen von Leuchtenberg, zu deren Einflussbereich das Gebiet um Kastl seit dem Hochmittelalter gehörte. Auch im Gebiet der 1972 nach Kastl eingegliederten Gemeinde Unterbruck bestanden Leuchtenberger Lehen (zwei Landsassengüter in Bruck bei Kastl). Gebhard von Leuchtenberg soll um 1145 die Pfarrkirche St. Margaretha gestiftet haben; ein Pfarrer ("plebanus") in Kastl ist erstmals 1244 nachweisbar. Die beiden Drachenflügel sind Teile des Attributs der Kirchenpatronin Margaretha. Die Pfarrei Kastl wurde 1374 dem Kloster Speinshart inkorporiert.