Bayern

Stadt Passau

In Silber ein steigender roter Wolf.

Der rote Wolf im Stadtwappen wurde vom Wappen des Hochstifts Passau übernommen und erinnert an die mächtige Stellung des Bischofs, gegen den sich die Bürgerschaft behaupten wollte. Der Wolf ist als städtisches Zeichen seit dem Arlberger Wappenbuch um 1402 fassbar. Die Bürger der Stadt Passau haben schon im Aufstand von 1298 vorübergehend ein eigenes Siegel geführt, von dem jedoch kein Abdruck überliefert ist. Nach der Rückkehr des Bischofs mussten die Bürger Rathaus, Stadtsiegel und Ratsglocke wieder abgeben. Erst nach dem Aufstand von 1367 erlangte die Stadt durch den sog. österreichischen Spruch 1368 die Siegelführung, die seither ununterbrochen nachweisbar ist. Das große Stadtsiegel von 1368 zeigt als Hauptbild den heiligen Stefan, den Dompatron, unter einem gotischen Baldachin, darunter ein Schildchen mit dem Wolf, dem Hochstiftswappen seit dem 13. Jahrhundert und Sinnbild der bischöflichen Stadtherrschaft. Seit dem Rücksiegel um 1460 wird der Bedeutungswandel des Wolfs hin zum städtischen Zeichen erkennbar. Um 1500 entstand die Wappenplastik der schildhaltenden Frau über einem Rathausportal. 1515 verlieh Kaiser Maximilian der Stadt das Recht der Siegelung mit rotem Wachs. Seit dem 15. Jahrhundert findet sich der Wolf vielfach in der heraldischen Literatur, auf Beschauzeichen und als Waffenmarke. Im 16. Jahrhundert wurde ein Oberwappen, ein Helm, beigefügt, dessen Kleinod einen hochgereckten Arm mit Stein in der Hand als Verweis auf den Dompatron St. Stefan in den frühen Siegeln zeigt. Seit 1605 (Siebmacher) wurde dem Wappen wohl nur zur Unterscheidung vom gleichen Hochstiftswappen ein blauer Schrägbalken aufgelegt. Der rote Wolf allein hat sich aber als heraldisch richtiges Stadtwappen durchgesetzt.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte (www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/wappenkunde) entnommen.