Bayern

Landkreis Freising

Das Wappen zeigt im Schildhaupt die bayerischen Rauten und ist gespalten von Gold und Rot, vorne ein linksgewendeter, rot gekrönter schwarzer Mohrenkopf mit rotem Ohrring, hinten eine silberne heraldische Rose.

Das fruchtbare Gebiet des Landkreises Freising kann auf eine lange geschichtliche Tradition zurückblicken. Jahrhundertelang galt die heutige Große Kreisstadt Freising als das geistige Zentrum Altbayerns. Um 700 n. Chr. herrschte das altbayerische Geschlecht der Agilolfinger in seiner Herzogspfalz auf dem Domberg, gegen 720 kam der fränkische Wanderbischof Korbinian hierher. Im Zuge der Organisation der deutschen Kirche gründete der Hl. Bonifatius 739 das Bistum Freising. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Freising gleichzeitig zu einem souveränen Staat, über den als weltliches und geistliches Oberhaupt der Fürstbischof regierte. Hauptstadt und Sitz der Verwaltung war die Stadt Freising.

Im Wappen führten die Freisinger Bischöfe seit dem Spätmittelalter ein gekröntes Mohrenhaupt. Im Mittelalter hieß der Domberg „mons ductus“ – „Berg der Gelehrsamkeit“, weil hier hochgebildete Männer als Bischöfe das Bistum verwalteten. Arbeo (764 – 783) gilt als erster bayerischer Geschichtsschreiber, der die Domschule gründete und die Dombibliothek mit kostbaren Handschriften ausstattete. Bischof Otto I. aus dem kaiserlichen Geschlecht der Babensberger (gest. 1158) zählt zu den größten mittelalterlichen Historikern. Ein verheerender Brand ließ 1159 den Dom und die Stadt in Schutt und Asche sinken. Mit kaiserlicher Hilfe entstand bald darauf der heute noch bestehende romanische Dom, an dem alle Stilepochen weitergearbeitet haben. Als 1724 das Fürstbistum sein tausendjähriges Jubiläum feierte, ließ Fürstbischof Johann Franz Eckher das Gotteshaus durch das Brüderpaar Cosmas Damian und Ägid Quirin Asam neu gestalten. Sie verstanden es ausgezeichnet, den romanischen Baukörper und den frühbarocken Hochaltar von Peter Paul Rubens mit ihren eigenen künstlerischen Vorstellungen zu einer Einheit zu verschmelzen.
Obwohl der Fürstbischof versuchte, in drohenden Kriegsgefahren neutral zu bleiben, konnte er es doch nicht immer verhindern, daß Horden von Soldaten sein Land und seine Residenzstadt plünderten, wie dies etwa im Dreißigjährigen Krieg, im Österreichischen Erbfolgekrieg und in den Napoleonischen Kriegen der Fall war.
Im Zuge der Säkularisation 1803 wurde die „geistliche Stadt“ buchstäblich am Boden zerstört, Kirchen und Klöster wurden als unnütz geschlossen oder gar radikal abgerissen, die kostbaren Kunstwerke und Schätze wurden nach München gebracht oder billig verschleudert, die Geistlichen und Mönche vertrieben.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landkreises Freising finden Sie auf dieser Wappenübersicht.