Bayern

Markt Hiltpoltstein

Schräg geteilt von Gold und Rot; aufgelegt ein gespaltener Schild, darin vorne in Gold am Spalt ein halber, rot bezungter schwarzer Adler, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und silber.

Ritter Friedrich von Seckendorff erhielt 1417 für sein Dorf „zum Hipoltzstain“ Marktrecht von König Sigismund. Ortssiegel sind aber erst seit dem frühen 17. Jahrhundert bekannt.
Das erste hat die Umschrift „DES MARCKTS HILTPOLTSTEIN INSIG“ und das Wappen schon in der jetzigen Gestaltung. Die Schrägteilung von Gold und Rot stammt aus dem Wappen der Herren von Hiltpoltstein, die zu dem nach Lauf und Rothenberg benannten Reichsministerialengeschlecht gehörten.
Der Schild der Reichsstadt Nürnberg bezieht sich auf die Ortsherrschaft seit der Pfandübernahme 1503.

1524 nahm Nürnberg Schloß und Markt von der Krone Böhmen zu Lehen. In den Siegeln des 18. Jahrhunderts bemühte man sich, die Farben durch die heraldischen Schraffierungen anzudeuten.

Abbildungen des Marktwappens finden sich auf den Karten von Scheurer (1891) und Kaulitz (vor 1744). Nicht identisch mit dem Marktwappen ist das „Schloß Hilpoltstain Wappen“, das in den Beschreibungen der Nürnberger Pflegeämter (StA Nürnberg) auftaucht: Es zeigt im gespaltenen Schild vorne in Weiß über grünem Schildfuß eine Burg auf Felsenburg, hinten in Blau das Reichsstadtwappen. Wahrscheinlich handelt es sich um das Zeichen des Pflegamts, das zeitweilig mit dem in Gräfenberg vereinigt war.

Nach der Einverleibung der Reichsstadt Nürnberg in das Königreich Bayern 1806 verzichtete der Markt auf die Verwendung seines Wappens in den Dienstsiegeln. Auch im heutigen Siegel fehlt es. Ebenso wird es in der einschlägigen Literatur ignoriert. Nur Hupp brachte in seinem Sammelwerk eine gute Abbildung.