Bayern

Markt Diedorf

Gespalten von Rot und Silber mit einem gesenkten, von Silber und Blau gespaltenen Wellenbalken; vorne ein halbes goldenes, mit acht silbernen Messern besetztes Rad am Spalt, hinten an einem Stiel mit zwei Blättern eine rote heraldische Rose mit goldenen Butzen.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform entstand 1978 die heutige Gemeinde Diedorf aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Anhausen, Biburg, Hausen, Willishausen und Diedorf. Die neu entstandene Gemeinde wünschte ein Wappen, in dem Elemente aus den integrierten Gemeinden vertreten sein sollten. Das halbe Katharinenrad - das Rad ist ein Attribut der hl. Katharina - war Bestandteil des ehemaligen Diedorfer Wappens von 1958. Es erinnert an die Grundherrschaft des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Augsburg. Der Ort war bis zum 13. Jahrhundert im Besitz der Herren von Diedorf, bis diese keine Nachkommen mehr hatten. 1264 erwarb St. Katharina von Reichsmarschall Heinrich von Pappenheim und seiner Frau deren Güter und die Vogtei in Diedorf. 1579 bezeichnete sich das Kloster als Dorfherr. 1716 richtete das Kloster im Ort eine Benefiziatenstelle ein. Es hatte die Niedergericht über alle Güter innerhalb der Gemarkung Diedorfs inne - auch über diejenigen, die unter "fremder" Herrschaft standen. Die gestielte Rose ist dem ehemaligen Ortswappen von Willishausen entnommen. Sie weist auf die bischöflichen Kämmerer von Wellenburg hin, die ebenfalls Grundherren im Gemeindegebiet waren. Aus ihrem Familienwappen stammt die heraldische Rose. Der Wellenbalken stellt die Schmutter dar, die durch das Gemeindegebiet fließt. Die Schildfarben Rot und Silber weisen auf das Hochstift Augsburg hin, das im Gemeindegebiet reich begütert war.