Bayern

Stadt Weilheim i.OB

In Silber eine rote Burg mit 3 Zinnentürmen und geöffnetem goldenen Tor.

Name:
Die Entstehung des Namens Weilheim oder ursprünglich Wilhaim ist bisher nicht eindeutig geklärt. Dazu gibt es zwei grundlegende Hypothesen. In der Urkunde des damaligen Königs Heinrich II. aus dem Jahr 1010 ist der Ortsname Wilhaim in seiner ursprünglichen Form zum ersten Mal verbürgt. Der spätere Name Weilheim - in Deutschland noch sechsmal bestehend - taucht erstmals 1313 in einer Münchner Augustinerurkunde auf. Es ist anzunehmen, daß das althochdeutsche Wilhaim als Bezeichnung für das Dorf bei der Kirche St. Pölten (2. Hälfte 8. Jahrhundert) zu Zeit Karls des Großen entstanden war. Die Silbe wil könnte ein aus dem lateinischen villa abgeleitetes Lehnwort sein, das ursprünglich Landgut hieß (als villa wurde im Mittelalter allgemein eine nichturbane Siedlung benannt). Die Silbe haim bzw. Heim bedeutet Wohnsitz, Heim. Somit müßte der Ortsname in überlieferter Erinnerung an die einstigen villae rusticae, d. h. die Veteranen-Gutshöfe in der Umgebung des Dorfes, entstanden sein, mit der wörtlichen Bedeutung: Der Wohnsitz bei den Villen.
Die Edlen zu Weilheim hatten auf einer Anhöhe bei Oberhausen ihren Stammsitz. Mit dem Begriff Stammsitz steht der Name Wil-haim vielleicht über östliche Sprachwurzeln in Zusammenhang *vila = Bezirk, Hoheitsgebiet und *haima = heim als Stammsitz. Man sollte nämlich nicht außer acht lassen, daß die Besiedlung des Weilheimer Umlandes nicht nur von Römern geprägt ist, sondern auch von prä-slavischen und prä-ungarischen Bewohnern hergeleitet werden kann.

Wappen:
Zur Frage der Entstehung der Stadtwappen gibt es zeitliche und heraldische Probleme. Für 1261 ist das erste Stadtwappen in der Chronik des Klosters Benediktbeuern beschrieben: Es handelt sich um ein spitzbogig schließendes Wappenschild, auf dessen Silbergrund eine Mondsichel und drei Sterne in Gold angebracht waren. Nach dieser Darstellung handelte es sich um einen abnehmenden Mond, während das entsprechende an der ehemaligen Holzdecke des Ratssaales von 1435 aufgemalte Wappen einen zunehmenden Mond - ohne Sterne - zeigte.
Die Verleihung des zweiten Weilheimer Stadtwappen in der ersten Hälfte des14. Jahrhunderts durch Herzog Ludwig den Bayern steht wohl mit der Errichtung eines massiven Mauerrings und der drei Tortürme in Zusammenhang. So weist das rundbogig schließende Wappenschild, wiederum auf silbernem Grund, eine rote Befestigung mit drei zinnenbewehrten Türmen auf. In der Mitte, unter dem meist höheren Mittelturm, befindet sich ein Tor mit goldenen Türflügeln. Wahrscheinlich entstand das Wappen nach dem Tod des letzten Freiherren Heinrich dem Weilheimer (1312). Nachgewiesen ist es1374, sechs Jahre nach der ersten Konstituierung eines Stadtrates. Als Umschriften sind überliefert: S. (igillum) communitatis (oder unversitatis) civium Weilhaim. Die lateinischen Bezeichnungen kann man frei übersetzen mit Siegel der städtischen Bürgergemeinschaf Weilheim.