Bayern

Gemeinde Frasdorf

Geteilt; oben dreimal gespalten von Blau und Silber, unten in Rot ein linksgewendeter silberner Drache.

Das Wappen der Altgemeinde Frasdorf bildet heute das offizielle Gemeindewappen.
Die dreifache Spaltung von Blau und Silber weist auf das Adelsgeschlecht der Gundrichinger, die im Ortsteil Ginnerting residierten, hin. Die schon im 12. Jahrhundert nachgewiesene Frasdorfer Pfarrkirche ist der Hl. Margaretha geweiht. Deren Attribut, der Drache, versinnbildlicht dies im Wappen.

Geschichte von Frasdorf
mit den Ortsteilen Umrathshausen und Wildenwart

Siedlungsgeschichte
Der älteste Ort im Gemeindebereich Frasdorf ist nach seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 927 Greimelberg. Das tatsächliche Alter von Ortschaften lässt sich in der Regel nur über die Siedlungsgeschichte und die Namensgebung erschließen. Verschiedene Forscher vermuten, dass durch das heutige Gemeindegebiet bereits zur Römerzeit eine Strasse geführt hat, nämlich von Hemhof her über Greimharting, Prutdorf (früher „Prucdorf“, also Brückendorf), Wildenwart, Wilhelming nach Bernau. Konkreter wird die Ortsgeschichte, wenn man die „-Ing-Orte“ betrachtet, die im 6. und 7. Jahrhundert entstanden sind. Außer Wilhelming sind hier Ruckerting, Walkerting und Ginnerting zu nennen. Ab dem 8. Jahrhundert kann man von aktiver Siedlungspolitik durch die Klöster ausgehen, ursprünglich von Salzburg, dann von den Chiemseeklöstern aus. Allein Kloster Herrenchiemsee besaß zum Zeitpunkt der Säkularisation noch 14 Höfe im Gemeindebereich von Frasdorf. Es entstanden Orte wie Umrathshausen (erste Erwähnung 957), Dösdorf, Frasdorf, Hendenham und Greimelberg. Auf die direkte Siedlungstätigkeit der Klöster deuten die Ortsnamen Zellboden und Mönibuch (Mönchssiedlung im Buchenwald) hin. Schließlich folgten Ortsnamen, die auf Rodung und Wald oder auf bestimmte Landschaftsformen hinweisen wie Reit, Mitterreit, Ried, Riedlach, Pfifferloh, Irlach, Bichl, Leitenberg. Die letzte Siedlungswelle erfolgte dann im 12. Jahrhundert; die Frasdorfer Bergbauernanwesen entstanden.

Frasdorf
1135 erstmals als „Fradalsdorf“ (das Dorf des Fradal) erwähnt. Wenige Jahrzehnte darauf kamen 26 Höfe in Frasdorf und Umgebung durch Schenkung zum Kloster Baumburg, wo sie bis zur Säkularisation verblieben. Die Gerichtsherrschaft über Frasdorf übten jedoch die Herren auf Schloss Hohenaschau aus, die auch als Grundherrn mit insgesamt 52 Höfen das Sagen hatten. Im Mittelalter gab es zwei kleinere lokale Adelsgeschlechter, die Herren von Geyerspühel (heute Gasbichl) und die Gundrichinger (heute Ginnerting). Bis zur Gemeindebildung im 19. Jahrhundert existierte neben Frasdorf noch Walkerting als „Steuerbezirk“, wie die Gemeinden damals hießen. 1978 wurde durch die Zuteilung der Gemeinde Umrathshausen (nördlich der Autobahn) und des südlichen Teiles von Wildenwart die heutige Gemeinde gebildet.

Umrathshausen
957 als „Hunprethashusa“ (Haus/Heim des Hunpreth) erstmals erwähnt als. Anfangs bestimmte das Adelsgeschlecht der „Herren von Umrathshausen“ die Geschicke, später kamen an ihre Stelle die Giebinger und Gundrichinger, bis schließlich um 1550 die Herren von Freyberg auf Hohenaschau die Besitzungen der Ortsadeligen erwarben. Wie Frasdorf gehörte Umrathshausen zur Herrschaft Hohenaschau. Die Kirche „Hl. Blut“ hatte jahrhundertelang große Bedeutung als Wallfahrtskirche.

Wildenwart
geschichtlich der bedeutendste Ort der Gemeinde, wird 1244 erstmals erwähnt. Der Name bedeutet „Warte in der Wildnis“. Man nimmt an, dass die Burg zur Sicherung des Talübergangs um 1200 gebaut wurde. Um diese Zeit gab es ein Geschlecht der Wildenwarter. Dann waren die Aschauer auf Hirnsberg Burgherren. Von etwa 1400 bis 1500 war die Burg im Besitz der Bayerischen Herzöge bis sie 1501 an die Hofer, reiche Bergwerksbesitzer von Rattenberg, veräußert wurde. 1508 – 1512 war Wildenwart vorübergehend in Besitz des nachmaligen Kardinals und Erzbischofs von Salzburg Mathäus Lang von Wellenburg. Von 1540 bis 1608 waren die Herren von Freyberg zu Hohenaschau Inhaber von Wildenwart, gefolgt von den Tiroler Freiherren Schurff. 1771 verkaufte der letzte Vertreter dieses Geschlechts den Besitz an die Grafen von Preysing zu Hohenaschau, die ihn bis zu ihrem Aussterben in der Manneslinie im Jahre 1853 inne hatten. Über verschiedene Besitzer kamen Schloss und Gut Wildenwart (von „Herrschaft“ kann man ab 1848 nicht mehr sprechen) 9 Jahre später in das Eigentum von Erzherzog Franz V. von Modena-Este und seiner Gemahlin Adelgunde von Bayern, einer Schwester von Prinzregent Luitpold. Von ihnen gelangte Wildenwart im Erbgang als Privatbesitz an das Bayerische Königshaus. König Ludwig III. verbrachte seine letzten Lebensjahre weitgehend hier. Seine Gemahlin Königin Therese verstarb 1919 auf Schloss Wildenwart. Nach den Prinzessinnen Hildegard und Helmtrud als Eigentümerinnen gehören Schloss und Gutsbesitz Wildenwart heute der Familie Herzog in Bayern.

Weitere Informationen zur Ortsgeschichte sowie zu geschichtlichen und kulturellen Veranstaltungen erhalten Sie beim Heimat- und Kulturverein Frasdorf e.V. unter: http://www.hukv-frasdorf.de/index.html


Zur Gemeinde Frasdorf gehören folgende Ortsteile.
Umrathshausen, Ortsteil
Wildenwart, Ortsteil

Eine Übersicht dieser Ortsteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.