Bayern

Stadt Helmbrechts

Schild gespalten; vorne geviert von Silber und Schwarz, hinten in Silber ein golden bewehrter roter, linksblickender Adler.

Geschichtlich feststehende Tatsachen bekunden, dass Helmbrechts von 1386 bis 1791 bzw. 1806, also über 400 Jahre und als Stadt über 380 Jahre unter der Herrschaft der Zollern stand. Die Stadtrechte erhielt Helmbrechts von einem Hohenzollern als Brandenburger Markgraf. Daher sind Zollernschild und Brandenburger Adler im Stadtwappen enthalten.
Die Stammburg der Hohenzollern steht auf dem 855 m hohen Zollernberg in der Schwäbischen Alb und wurde im 11. Jh. erbaut. Graf Friedrich III. von Hohenzollern erheiratete 1191 als Burggraf Friedrich I. die Burggrafschaft Nürnberg, die sich 1227 in eine schwäbische und eine fränkische Linie spaltete. Letztere kam in den Besitz von Kulmbach und Bayreuth und erwarb durch eine zielgerichtete Expansionspolitik vor allem im nordöstlichen Oberfranken zahlreiche Herrschaften, zu denen auch Schauenstein mit Helmbrechts gehörte.

Das Wappen der Stadt Helmbrechts hat seine eigene Geschichte, die in kürze wiedergegeben wird:
Die Wappenverleihung erfolgte wohl im Zuge der Stadterhebung am 6. Dezember 1422 durch den Nürnberger Burggrafen Friedrich. Das älteste bekannte Siegel stammt aus der Zeit um 1524. Es trägt die Inschrift SIGILLUM-CIVITA-HELMBRECHTS und zeigt im gespaltenen Schild vorne die zollerische Vierung, hinten den rechtsblickenden Adler von Brandenburg.
Als im Jahre 1818/19 die bayerische Regierung darauf bedacht war, auch in den Ortswappen jegliche Erinnerung an frühere Territorialherrschaften auszutilgen, schlug der Kgl. Bayerische Reichsherold vor, „die Tinktur, welche auf das markgräfliche Bayreuthische Wappen sich bezog, in Blau und Weiß zu ändern“. Auch das Helmbrechtser Stadtwappen musste sich eine solche Veränderung gefallen lassen, obwohl ein gevierter Schild in Weiß-Blau noch lange nicht das Bayerische ausmacht, das eben durch Rauten gekennzeichnet ist.
Zeitweise trug das Stadtwappen eine fünftürmige Mauerkrone. Diese Beigabe galt allgemein als unterscheidendes Hoheitszeichen für Städte. So schrieb der Stadtrat 1928 an den Direktor der Staatlichen Archive in München, „dass er auf sein historisch begründetes Recht zur Führung der Mauerkrone niemals verzichten wird.“ Dazu bemerkte der bekannte Heraldiker Prof. Otto Hupp:
„Die Mauerkrone ist lediglich ein Modezierat aus der Zeit der großen Krinolinen, gegen den die Wappenkundigen von jeher gepredigt haben und der nun endlich auch vom Bayerischen Staatsministerium auf den Aussterbeetat gesetzt worden ist... Als die Verordnung erging, dass die Dienstsiegel ausschließlich vom Hauptmünzamte zu liefern seien, fertigte dieses schablonenförmig gleiche Stempel an, bei der die Mauerkrone nicht als eine Auszeichnung oder ein Recht, sondern ausnahmslos bei jedem Stadtwappen angebracht wurde.“
Nachdem das Bayerische Hauptstaatsarchiv 1937 erneut die Mauerkrone abgelehnt hatte, beauftragte die Stadt Prof. Hupp, Schleißheim, mit der Neuschaffung eines Dienstsiegels und einer Wappenskizze. Am 27.5.1938 genehmigte das Bayerische Hauptstaatsarchiv München das vorgeschlagene Wappen nebst Siegel.
Ab 1938 besitzt Helmbrechts auch eine amtliche Stadtfahne. Ihre Farben sind Weiß-Rot-Weiß. Im oberen Drittel des Fahnentuches befindet sich das Stadtwappen in den angegebenen Farben.