Bayern

Markt Mitterfels

Unter rotem Schildhaupt, darin ein schrägliegendes Schwert, gespalten; vorne die bayerischen Rauten, hinten in Silber eine grüne Tanne auf grünem Hügel.

In Mitterfels war im frühen Mittelalter der Sitz der Ministerialen der Grafen von Bogen. In einer Urkunde des Klosters Oberalteich von 1194 wird ein Bertholdus de Mitterfels erstmalig erwähnt. Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen (1245) fällt die Grafschaft an die bayerischen Herzöge. Diese erheben Mitterfels zu einem Pflegegericht. Das spätere Landgericht umfaßte ein Gebiet mit 46 Klöstern, Herrschaften und Hofmarken. Die Burg Mitterfels, einst eine stolze und feste Anlage, beherbergte in ihren Mauern eine Hauptmannschaft für die Landesverteidigung. Auf einer Landtafel aus dem Jahre 1429 ist sogar von zwei Burgen die Rede. Im 30jährigen Krieg fiel die Festung in die Hände der Schweden. Hundert Jahre später wehrt sie mehrmalige Angriffe der Panduren ab. Der Hauptturm stürzte 1812 ein. Heute stehen noch einige Ringmauern mit ihren Rundtürmen, das Pflegerhaus, Teile des Zwingers und Reste des Wehrganges. Die Landrichter hielten strenges Gericht, auch Hinrichtungen wurden durchgeführt. Mit der Neugestaltung der bayerischen Verwaltung erfährt das Landgericht 1861 seine Auflösung. Geblieben ist bis 1973 das Amtsgericht Mitterfels.
Schon 1224 stand eine Kirche in Mitterfels, das zum Kloster Oberalteich gehörte. Das alte Gotteshaus St. Georg wurde 1733 erbaut. Nach 1803 wurde Mitterfels zur selbständigen Pfarrei. Seiner Lage nach nennt man den Ort „das bayerische Jerusalem“.
Auf die historischen Verhältnisse weist das Wappen von 1957 hin. Die Rauten sind die Farben der Grafen von Bogen; das Schwert ist das Symbol der Hochgerichtsbarkeit; die Tanne auf dem Hügel veranschaulicht die Lage auf einem Rücken des Bayerischen Waldes.