Bayern

Stadt Stadtsteinach

Ein nach links gewendeter rot bewehrter schwarzer Löwe auf goldenen Grund wird von einem silbernen Schrägfaden überdeckt, der von rechts unten nach links oben verläuft.

Das heutige Wappenbild ist mit dem bischöflich-bambergischen Landeswappen identisch, wie das auch der Fall beim Herzogenauracher Wappen ist. In Zusammenhang mit der 800-Jahrfeier der Stadt im Jahr 1951 konnten durch einen Rückblick auf frühere Jahrhunderte aufschlussreiche Wandlungen in der Wappenführung festgestellt werden. Der Löwe im Dreiecksschild, umgeben von der Legende + S.CIVITATIS ° DE ° STEINACH in gotischer Majuskel, findet sich bereits im ältesten Siegel, das nach der Stadterhebung entstanden ist, wenn Abdrucke auch erst seit 1421 bekannt sind. Das um 1430 eingeführte zweite Stadtsiegel mit der Minuskelumschrift + SIGILLVM ° CIVITATIS ° IN ° STEINACH hat das gleiche Schildbild. Das Beizeichen des Schrägfadens hat im Laufe der Zeit entweder eine starke Vergröberung oder eigenwillig Abänderung erfahren. Dies führte zu dem Wappenbild des „reitenden Löwen". Weiter schmückte man die einfache klare Wappenform mit unnötigen Verzierungen und setzte dem Wappenbild noch die so genannte „Mauerkrone" auf, die in der Zeit des Verfalls der gemeindlichen Heraldik fiel. 1813, zu einer Zeit, als noch viele Stadtbefestigungen zumindest zum Teil noch intakt waren, wurde diese Ergänzung zur Unterscheidung der „wehrhaften" Städte und Märkte eingeführt und erst 1928 wieder abgeschafft. In Stadtsteinach hielt sich die „Mauerkrone" hartnäckig bis in die 50iger Jahre. Erst die Ermittlungen der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns im Jahre 1956 konnten eindeutig nachweisen, dass das Wappen der Stadt niemals einen Zusatz zum Bamberger Löwen führte. Die in Unkenntnis der ältesten Belege ausgesprochene Vermutungen, außer dem Hochstiftslöwen gewesen, wie sie die „Wappentafel der Bamberger Lehensvasallen" zeigt, die 1603 zusammengestellt und im gleichen Jahr von Anton Horitz in Bamberg gedruckt wurde, ist damit unzutreffend. Darauf sah der Stadtrat davon ab, die Zinnmauer, die in der Festschrift zum 800jährigen Ortsjubiläum 1951 als Attribut des „ältesten Stadtwappens" anerkannt wurde, weiterhin im Wappenbild zu belassen. Erst in Vorbereitung der 850jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten wurde dies auch bezüglich der Wappendarstellung auf der Bürgermeistermedaille umgesetzt.

Ortsteile: Bergleshof, Große Birken, Klein Birken, Deckenreuth, Eisenberg, Forkel, Frankenreuth, Gründlein, Hochofen, Höfles, Mittelhammer, Oberhammer, Oberzaubach, Osenbaum, Petschen, Römersreuth, Schwärzleinsdorf, Schwand, Silberklippe, Triebenreuth, Unterzaubach, Vogtendorf, Vorderreuth, Ziegelhütte.

Klaus Rupprecht: Chronik der Stadt Stadtsteinach, 850 Jahre Stadtsteinach – Eine Amtsstadt im Spiegel der Geschichte, 2001