Bayern

Gemeinde Betzigau

Gespalten; vorne geteilt von Rot und Blau, hinten in Silber ein rotbewehrter schwarzer Bär.

Nach alter Sage war an der Stelle des Dorfes Betzigau einst ein großer Wald, in dem viele Bären hausten. An diesen alten Bärenwald soll der Name „Betzigau“, als „Petzengau“, erinnern. (Lok. Anz. Dietmannsried, 10.02.1934). Die Geschichtsschreiber deuten den Namen allerdings meist anders als „Gau eines Bezzo“, eines Siedlers, der hier im Wald für seine Sippe die Rodung vornahm.

In den Urkunden wird der Name zuerst erwähnt durch das Auftreten eines hier ansässigen stiftischen Dienstmannengeschlechtes als Zeugen in Urkunden. Es sind dies 1238 Ulricus Bezingower, und 1269 ein Ca. de Beczingew. Ein Wappensiegel dieses Geschlechts ist nicht bekannt, da beide Urkunden nur in Abschriften erhalten sind (Urk. vom 1238 nach Stadelhofer, Hist. Colleg. Rothens Vol. I 132 in Württ. Urk. Buch, III, 410, Nr. 907; Urk. v. 1269 in Constanzer Copialbuch vom 1346).

Der Besitz der Betzigauer kam dann an die Schenken von Baldenstein, später an die Kempter Bürger Rist und wurde um 1440 von Abt Pilgrim von Wernau für das Stift Kempten erworben (Rott. 67). Unter Abt Johann von Riedheim wurde 1498 die Kirche in Betzigau erbaut und nach der Reformation wurde Betzigau 1527 zur selbständigen Pfarrei.

Im Wappen der Gemeinde Betzigau soll im senkrecht geteilten Schilde die vordere Hälfte, rot über blau geteilt, an die einstige Zugehörigkeit zum Fürststift Kempten erinnern, im hinteren Felde nimmt in Silber ein aufrecht stehender schwarzer Bär Bezug auf die alte sagenhafte Deutung des Ortsnamens.