Bayern

Gemeinde Kirchdorf a.d. Amper

Über silbernen Wellenbanken in Rot zwei aufrechte, abgewendete goldene Hirschstangen. Darüber ein aufrechter silberner Schlüssel mit gegabeltem Bart.

Das Wappen der Gemeinde Kirchdorf a.d.Amper stammt aus dem Adelsgeschlecht der Kirchdorfer. Dieses Adelsgeschlecht starb bereits im Jahre 1423.
Das Hirschgeweih entstammt direkt dem angesprochenen Adelswappen.
Der doppelbärtige Schlüssel erinnert an die enge Verwandtschaft zum Kloster Neustift, der seit dem Jahre 1358 das Zeichen für das Kloster Neustift war. Er findet sich auch in Wappen anderer Landkreisgemeinden.
Die Verwendung des heraldischen Wellenbalken-Symbols ist für das Kirchdorfer Gemeindewappen nicht "typisch". Normalerweise wird der Balken nur eingesetzt, wenn im Gemeindenamen selbst "Bach" oder "Fluß" vorkommt. Hier soll er die Lage des Ortes im Ampertal unterstreichen.


Die ersten Anfänge der Ortschaft reichen weit zurück. Im Zeitalter der Christianisierung wurde von Weihenstephan aus die St.Martinskirche als Seelsorgskirche für die Bewohner des unteren Ampertales errichtet. Der Ursprung des Namens geht auf diese Kirche zurück. Zu dem damals als Holzbau erstellten Gotteshaus gesellten sich immer mehr Häuser und Höfe; die so entstandene Ansiedlung nannte man dann einfach Kirchdorf.


In Urkunden taucht der Ort Kirchdorf erstmals im Jahre 1123 auf und zwar im Zusammenhang mit einem gleichnamigen Adelsgeschlecht, das 1423 ausstirbt. Die Pfarrei wird 1357 dem Prämonstratenserkloster Neustift inkorporiert, das auch über viele Jahrhunderte hinweg größter Grundbesitzer im Gemeindegebiet war. An diese enge Verwandtschaft erinnert der doppelbärtige Schlüssel im Wappen, der seit jeher Zeichen für das Kloster Neustift war. Er findet sich auch im Wappen anderer Landkreisgemeinden.
Die Verwendung des heraldischen Wellenbalken-Symbols geschieht im Falle des Kirchdorfer Gemeindewappens übrigens nicht „typisch“.
Normalerweise wird der Balken nur eingesetzt, wenn im Gemeindenamen selbst „Bach“ oder „Fluß“ vorkommt. Hier soll er die Lage des Ortes im Ampertal unterstreichen. Die abgewendeten zwei aufrechten, goldenen Hirschstangen entstammen direkt dem Adelswappen der Kirchdorfer.

Ein Bild des Abtes Matthias Widmann und das Wappen des Fürstbischofs Eckher in der Pfarrkirche erinnern an diese Zeit.
Vor allem das Kloster Neustift war es, das sich um die Pfarrei Kirchdorf große Verdienste erwarb. So wurde durch seine Initiative 1708 die heutige, stattliche Pfarrkirche und der historisch recht wertvolle Pfarrhof errichtet.

Schon im Jahre 1910, lange bevor die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde, gab es in Kirchdorf eine Pfarrschule, die von Kindern aus einem großen Umkreis besucht wurde.

In dieser Zeit war Kirchdorf auch als Wallfahrtsort bekannt. Viele Gläubige erbaten sich bei einem wundertätigen Gnadenbild der Heiligen Mutter Gottes Hilfe. Zur Betreuung der Wallfahrer waren in Kirchdorf bis zu 4 Priester eingesetzt.

Die erkennbare Aufwärtsentwicklung zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde durch die beiden Weltkriege unterbrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl Kirchdorfs durch die Aufnahme von Vertriebenen stark an.

Die Landwirtschaft ist nach wie vor eine der wichtigsten Erwerbsquellen. Neben alteingesessenen, kleineren Betrieben und Einzelhandelsgeschäften gibt es seit einiger Zeit auch eine größere Firma. Die Gemeinde bemühte sich in den vergangenen Jahre um eine gute Infrastruktur. Sie ließ einen Kindergarten errichten und renovierte das alte Jugendstil-Schulhaus zu einem modernen Rathaus.

Neben dem Hauptort Kirchdorf gehören zum Gemeindegebiet die Orte Nörting, Helfenbrunn, Wippenhausen, Burghausen, Schnotting, Hirschbach, Geierlambach, Schidlambach sowie die Weiler Saulhof, Schellhof, Voglhof, Unterberg, Hahnbach und Esterndorf sowie einige Einöden.

Die Gemeinde Kirchdorf liegt im Ampertal, einem der größten zusammenhängenden Landschaftsschutzgebiete des Landkreises Freising.

Das Gemeindegebiet umfaßt eine Fläche von 33 qkm.

1999, dem Jahr der Erstellung dieser Chronik, zählt Kirchdorf a.d.Amper rund 2.500 Einwohner.