Bayern

Stadt Scheßlitz

Über einer durchgehenden silbernen Zinnenmauer gespalten von Gold und Silber; vorne ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe, hinten eine aufrechte rote Fischangel.“

Kennzeichen für eine mittelalterliche Stadt war die Berechtigung, Märkte abzuhalten, die persönliche Freiheit der Bewohner und das Recht auf Befestigung. Die Mauer im Scheßlitzer Wappen dokumentiert dieses Recht. Als der Andechs-Meranier Otto I. 1230 in der "civitas" Scheßlitz einen Vertrag unterzeichnete, war Scheßlitz bereits zu einem Mittelpunkt im Gebiet östlich von Bamberg aufgestiegen. Nach der einschlägigen Literatur ist damit "Scheheslice" die älteste Stadt im Landkreis Bamberg. Der Angelhaken aus dem Wappen des Bischofs Lamprecht von Brunn neben dem Bamberger Löwen kennzeichnet die politische Zugehörigkeit zum Fürstbistum Bamberg bis zur Säkularisation. Damit wird gleichzeitig Bischof Lamprecht gewürdigt, der mit der Gründung des Hospitals im Jahre 1395 den Grundstein für eine Sozialeinrichtung gelegt hatte, die heute im umfassend renovierten und erweiterten Altenheim St. Elisabeth dem Stiftungsgedanken gerecht wird.
>br>1819 wurde der Löwe als unerwünschtes Sinnbild ehemaliger Herrschaftsverhältnisse durch ein von Blau und Weiß schräg geteiltes Feld ersetzt, der Angelhaken schwarz tingiert. Seit 1836 griff man das alte Wappen wieder auf, der Hochstiftslöwe von Bamberg, zwischenzeitlich fälschlich gekrönt, hat wieder die richtige Darstellung erhalten.