Bayern

Gemeinde Kleinaitingen

In Rot ein goldener Reichsapfel mit Kreuze.

(Die Farben Gold - Rot = Farbe der Welfen)

Ein Regierungsbericht vom 22.12.1838 führte den Ursprung des Wappens auf Fürstbischof Clemens Wenzeslaus von Augsburg zurück, der in den ersten Jahren seiner Regierung die großen Orte an der sogenannten Hochstraße auffordern ließ, Grenzsteine, Weidesäulen, Feuerlöschgerätschaften u. dgl. mit einem Abzeichen zu versehen.
Das einem Reichsapfel gleichende ursprüngliche Zeichen wurde damals offenbar in gedankenloser Anlehnung an das Wahrzeichen des Hauptortes Schwabmünchen und Großaitingen gewählt. Das vielleicht noch vor 1800 entstandene hübsche Siegelchen mit der Umschrift GEMEINDE KLEINAITINGEN zeigt den Reichsapfel im Schild.
1837 sah in ihm die Regierung komischerweise "das einem Luftballon ähnliche astronomische Zeichen des Mars". Das Reichsheroldsamt deutete ihn zwar richtig, wollte ihn aber wie im Falle Schwabmünchen (1818) verändern und schlug deshalb als Gemeindewappen vor:
In Blau einen rechts silbernen, links goldenen Sparren, in dessen Winkel eine goldene Weltkugel steht.
Das missverständliche Signal Ludwigs l. vom 29.9.1837 wurde vom Staatsministerium des Innern am 30.10. und 14.12.1837 dahin ausgelegt , dass der Ort entgegen dem Gutachten des Reichsheroldsamtes sein altes Wahrzeichen unverändert weiterführen dürfe. Das Reichsheroldsamt lieferte dann auch danach eine farbige Zeichnung. Zur Kostenersparnis konnte das alte Siegel weitergeführt werden.
Das Neuere Dienstsiegel von 1903 gibt durch die Schraffur fälschlich einen silbernen Reichsapfel in Blau als Wappen an.

(Entnommen aus Stadler-Zollhöfer, Wappen der Schwäbischen Gemeinden 1952, Seite 173)