Bayern

Gemeinde Geiersthal

In Silber auf rotem Dreiberg eine gesenkte rote Spitze, darin ein silberner Geier.

In der Urkunde des Bayerischen Staatsministerium des Innern vom 13. April 1951, in welcher der Gemeinde Geiersthal das Recht zur Führung eines Wappens verliehen wurde, lautet die Wappenbeschreibung wie oben angegeben.

Bischof Nikolaus von Regensburg hatte im Jahre 1325 die Pfarrei Geiersthal dem Kloster Aldersbach (Niederbayern) inkorporiert. Bei der Auswahl des neu zu gestaltenden Wappens für die Gemeinde Geiersthal wurde deshalb von damaligen Staatsarchivdirektor Vock vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv München (Schreiben vom 7.12.1950, Nr. 2101/1001) vorgeschlagen, das Wappen der 1803 aufgehobenen Abtei Aldersbach als Gemeindewappen "herüberzunehmen". Nach Ansicht des Bayerischen Staatsarchivs war diese Herübernahme des Aldersbacher Wappens aufgrund der jahrhundertelangen engen Verbindung zu dieser berühmten Abtei geschichtlich vollauf zu rechtfertigen.

Die Zisterzienserabteilung Aldersbach führte als Wappen ursprünglich eine gesenkte rote Spitze in Silber über einem Dreiberg; das Wahrzeichen ist seit 1444 nachweisbar und wurde, wenn auch später nur in Verbindung mit dem sogenannten Zisterzienserwappen (dem geschachten Schrägbalken), bis zur Klosteraufhebung gebraucht.

Der Ortsname "Geiersthal" drängte schließlich geradezu zu einer Versinnbildlichung im Wappen. "Sprechende" Wappen waren von jeher bei Gemeinden besonders beliebt gewesen, sofern nur immer eine Anknüpfung an den Ortsnamen möglich war. Somit ergab sich als Vorschlag des Bayer. Hauptstaatsarchivs eine Verbindung eines auf die Ortsgeschichte ausgerichteten Symbols mit einem auf den Ortsnamen bezüglichen, also "sprechenden" Zeichens, nämlich einen Geier, zumal dieses Symbol sonst in Wappen bayerischer Gemeinden bisher noch nicht verwendet wurde. Das Bayerische Staatsministerium des Innern schloß sich diesem Vorschlag des Hauptstaatsarchivs an und genehmigte der Gemeinde Geiersthal ein Wappen in dieser Form.