Bayern

Stadt Nürnberg

Das Kleine Stadtwappen zeigt in gespaltenem Schild auf der - heraldisch - rechten goldenen Hälfte, d. h. vom Beschauer gesehen links, den halben schwarzen Reichsadler mit roter Zunge, goldenem Fang und goldenem Schnabel, während die andere Hälfte fünfmal schräg rechts geteilt ist, so dass sechs Schrägstreifen entstehen, die oben mit Rot beginnen und in den Farben Rot und Silber abwechseln.

Die Stadt Nürnberg führt zwei Wappen.
Das Kleine Stadtwappen (vorstehend abgebildet) wird von den Ämtern der Stadt verwendet, soweit nicht Siegel anzubringen sind.

Das Große Stadtwappen zeigt auf lichtblauem Grund einen goldenen Adler mit naturfarbenem jugendlichen Königskopf, der eine goldene Blattkrone trägt und von herabwallendem Haar umrahmt ist.

Es wird in in den Siegeln der Stadt (nicht jedoch vom Standesamt, welches das amtliche bayerische Wappen führt), vom Stadtrat, von den Bürgermeistern und berufsmäßigen Stadtratsmitgliedern und auf städtischen Gebäuden geführt.

Quelle: Satzung über die Verwendung der Stadtwappen der Stadt Nürnberg

WAPPENGESCHICHTE
Das grosse Wappen ist aus dem Hauptsiegel der Reichsstadt abgeleitet. Bereits 1240 wird ein Siegel erwähnt, das durch Abdrucke seit 1254 belegt ist. Es zeigt die Umschrift SIGILLVM VNIVERSITATIS CIVIVM DE NURENBERCH und den Adler mit Königskopf als Hinweis auf das Reich. Der zweite Typar von 1368 zeigt das gleiche Bild und war bis 1806 in Gebrauch. Auf Abbildungen und im Schrifttum wird ab dem 15. Jahrhundert der Königskopf weiblicher. Er wandelt sich zu einem Frauenkopf mit Brüsten, der als Nymphe Noris oder Harpyie gedeutet wurde. Für den Humanisten Konrad Celtis (1459 bis 1508) war der Jungfrauenadler scherzhafter Ausdruck dafür, dass die Nürnberger Männer unter dem Pantoffel stünden. Andere sahen einen Zusammenhang mit der Astrologie: Ihrer Meinung nach stand Nürnberg im Sternbild der Jungfrau und führte deshalb diesen Jungfrauenadler im Siegel. Andere wiederum deuteten ihn dahingehend, dass die Stadt nie erobert wurde und immer jungfräulich und unversehrt geblieben ist. Der Königskopfadler wurde 1936 in den Farben von 1484 als Großes Wappen festgelegt. Der Jungfrauenadler durfte seitdem nicht mehr geführt werden. Rücksiegel sind seit 1254 bezeugt. Das älteste Siegel ist rückwärts einfach mit der Hand geglättet, ebenso ein Siegel von 1273. In den Siegeln von 1256 bis 1286 finden sich auf der Rückseite je drei waagrechte Kerben übereinander. In den Siegeln von 1346 bis 1349 stand ein gekröntes N im Feld. Nach dem Handwerkeraufstand von 1348/49, bei dem die Aufständischen das Hauptsiegel verwendet hatten, wurde das Rücksiegel geändert. Seit 1350 ist der Schild gespalten, rechts am Spalt steht ein halber Reichsadler, links ist fünfmal schräg geteilt. Ein Jahr später ist die hintere Hälfte sechsmal schräg geteilt. Um 1260 wird als Stadtwappen eine fünfmalige Schrägteilung von Silber und Rot erwähnt. Sie soll mit dem seit 1240 bezeugten gleichfarbigen Schildbord der Burggrafen von Nürnberg zusammenhängen. Die Farben sind auch die Farben des Reichs und deuten ebenso wie der Adler auf die Stadt Nürnberg als Reichsstadt. Der Reichsstatthalter von Bayern verlieh dieses Wappen 1936 als Kleines Nürnberger Stadtwappen.

Quelle: Die Wappengeschichte wurde der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte (www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/wappenkunde) entnommen.