Bayern

Markt Pyrbaum

Bei dem Wappen handelt es sich um ein rubinrotes Schild mit einem grünfarbenen, bewurzelten Birnbaum mit 8 goldenen Früchten (Birnen).

Die genaue Herkunft des Wappens konnte bislang nicht genau geklärt werden. Es gibt zwei Auslegungen dafür.


1. Die erste Nennung von Pyrbaum war im Jahre 1130. In der betreffenden Urkunde der ersten urkundlichen Nennung übergab Adelbero de Thomprunnen (Adelbert von Thannbrunn, heute Gem. Berching) ein Erbgut an einen Ministerialen des Klosters Weihenstephan für den Einkauf seiner Töchter in das betreffende Kloster.

Wie es im germanischen Recht üblich war, fand dies im Beisein von Zeugen statt, einer der Zeugen war ein Turinhart de Birboum (Pyrbaum). Er hat auf der Urkunde mit unterschrieben.

Pyrbaum war also im Jahre 1130 schon existent. Aber um diese Zeit gab es bei uns keine Birnbäume. Wenn es solche gab, dann nur als Wildbirnen. Essbare Birnen wurden bei uns erst im 15./16. Jahrh. gezüchtet. Der Name Pyrbaum kann also schlecht im Jahre 1130 von der Birne abgeleitet worden sein. Weshalb man dann 1517 den Birnbaum im Pyrbaumer Wappen verwendete, ist nicht schlüssig. Die Ess-Birne wurde erst ab ca. 1500 nördlich der Alpen verbreitet. Die Birne wurde dann das Lieblingsobst des Adels.


2. Auf einem Reichstag zu Speyer erhielt Pyrbaum 1527 das Marktrecht und den Wappenbrief von Kaiser Karl V.

Bei der Beantragung des Wappens könnte es zu einem „Verwaltungsfehler“ - sprich einer Verwechslung gekommen sein.

Aufgrund der Lateinischen Namensähnlichkeit wurde vermutlich der Birnbaum mit der Kiefer verwechselt.

Als die ersten Siedler nach Pyrbaum kamen waren mit Sicherheit in Pyrbaum kein Birnbäume vorhanden , so dass man von einem Ort bei den Birnbäumen sprechen hätte können. Der Birnbaum kam erst mit den Mönchen/Klöstern aus dem Mittelmeerraum zu uns.

Name der Birne: -piri - pirum in Latein
bira - in Althochdeutsch

Der Name der Kiefer: pini - pinus in Latein
Pinus sylvestris - Die Waldkiefer
Pinus pinea - Die Pinie


Unser Gebiet wurde – was das Schreiben und Lesen betrifft – über die Klöster Salzburg und Regensburg „besiedelt“. Wenn man vom erhöhten Pyrbaum nach Westen schaut, so ist hier heute ein Wald mit lauter Föhren oder Kiefern zu sehen. Außerdem war damals die amtl. Sprache das Latein. Die ersten geschriebenen Ortsnamen wurden sicherlich in Latein verfasst.

Hier kann es leicht zu einer Verwechslung beim Antrag für das Wappen gekommen sein. Im Latein sind die Namen von Birne und Kiefer wie oben dargelegt sehr ähnlich.

Die Wolfsteiner, als herrschendes Adelsgeschlecht im Raum Sulzbürg/Pyrbaum, waren sogenannte „kleine Adelige“ konnten nicht selbst beim Kaiser vorsprechen, der sich immer nur kurz in Deutschland aufhielt. Der Antrag auf ein Wappen ging also durch fremde Hände, so wie es auch in der Urkunde festgehalten ist. Also es könnte sein, dass hierbei eine Verwechslung stattfand.

Es könnte natürlich auch sein, dass die Wolfsteiner bewußt im Jahre 1527 einen Birnbaum im Wappen haben wollten, weil zu dieser Zeit die Birne als modernes und Obst des Adels aufkam.


Zum Markt Pyrbaum gehört folgender Ortsteil.
Seligenporten, Ortsteil

Eine Übersicht dieser Ortsteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.