Bayern

Gemeinde Oberottmarshausen

In Grün ein roter Pfahl, darin eine silberne Gemarkungssäule.

1836 sandte das Landgericht ein Ortssiegel „aus älterer Zeit“ ein, dessen Bild „eine Thor- oder Marksäule oder auch den Anfangsbuchstaben von IESUS bedeuten könnte“. Es handelt sich um ein Siegel mit hübschen Barockschildchen, in dem inmitten eines Kreises ein tatsächlich dem Großbuchstaben I ähnliches Zeichen erkennbar ist. Die Regierung stellte – zweifellos mit Recht – auch dieses Bild zur Gruppe jener gemeindlichen Abzeichen, die unter Fürstbischof Clemens Wenzeslaus von Augsburg entstanden waren (vgl. Bobingen, Großaitingen). Das Reichsheroldsamt lehnte die Erklärung mit dem Namen Jesu ab und zog die anderer vor; gleichzeitig schlug es zur Umwandlung des Siegelbildes in ein wirkliches Gemeindewappen dieselbe Farbengebung vor wie für das damals zur Debatte stehende Wappen von Graben. Die Beibehaltung des früheren Wahrzeichens nach der farbigen Zeichnung des Reichsheroldsamtes genehmigte König Ludwig I. am 29.9.1837. Das neue Siegel schnitt Hofgraveur Neuß. Nach ihm richtete sich Kramer in seiner Abbildung, der im übrigen die Form der „Marktsäule“ [!] mit der eines römischen Milliare (= Meilenstein) in Verbindung bringen zu können glaubte.

(Entnommen aus Stadler-Zollhöfer, Wappen der Schwäbischen Gemeinden 1952, Seite 203)