Bayern

Stadt Pottenstein

In Silber auf goldenem Steinsockel kniend ein barhäuptiger, rot gekleideter Mann, der mit der Linken einen abwärts gerichteten goldenen Stab, mit der Rechten einen goldenen Schild hält, darin ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe.

Schon 1323/27 wird der Ort Stadt genannt. Aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt auch das schöne älteste Siegel mit der teilweise Unzialen aufweisenden Umschrift S - VNIVERSITATIS CIVIVM - IN BOTENSTEIN. Frei im Siegelfeld kniet auf ausladendem Sockel ein Mann in langem Faltengewand mit dem Bamberger Löwenschild und einem Stab. Man darf in ihm wohl die Darstellung des Pfalzgrafen Botho von Kärnten vermuten, der um 1084 die nach ihm benannte Burg erbaute. Der Löwe weist auf die Burg und Ortsherrschaft der Bamberger Bischöfe seit etwa 1108 hin. Die Tradition war noch 1811 lebendig, als das Landgericht berichtete, daß das Wappenbild die Übergabe Pottensteins an das Bistum Bamberg bedeute. Seit dem 16. Jahrhundert dürfte dagegen die Meinung aufgekommen sein, daß das Wappen für den Ortsnamen „rede“. Sie äußert sich klar in der Abbildung auf der Bamberger Vasallentafel von 1603, die in Schwarz einen auf Steinen dahineilenden, golden gewandeten Boten mit geschultertem Botenstab und einem Brief in der Rechten zeigt. Im 18. Jahrhundert war ein RAHTS SIGILL in Benutzung, das nur den Bamberger Löwen als Siegelbild enthielt. Die naive Zeichnung von 1811 nach einer „Malerey auf dem Pfisterthore“ lehnte sich aber wieder an die älteste Darstellung an. Der Schildfigur gab der Zeichner kurioserweise das Aussehen eines zeitgenössischen Bürgers mit rotem Schoßrock und schwarzen Kniehosen. Der Bamberger Löwe als Erinnerung an die ehemalige Landesherrschaft musste dem Ministerialreskript von 1819 zufolge einem blauen Schildchen mit silbernem Schräglinksbalken weichen. Dem Knienden wurde ein Morgenstern beigegeben, den er mit der Linken schultert. Als Muster dafür diente eine Siegelabbildung aus dem 17. Jahrhundert, die 1818 eingesandt worden war. In dieser abgeänderten Gestaltung erscheint das Stadtwappen auf der Bürgermeistermedaille von 1820 und im Schrifttum des vorigen Jahrhunderts einschließlich Götz. Im Siegel der Stadt wurde jedoch nach der ministeriellen Bewilligung des ursprünglichen Wappens dieses von 1836 ab wieder verwendet. Hupp schuf mit seiner schönen Abbildung das Vorbild für die neueren Siegel.

Stadtteile: Pottenstein, Altenhof, Arnleithen, Elbersberg, Geusmanns, Graisch, Haselbrunn, Haßlach, Hohenmirsberg, Kirchenbirkig, Kleinkirchenbirkig, Kleinlesau, Kühlenfels, Leienfels, Mandlau, Mittelmühle, Prüllsbirkig, Püttlach, Pullendorf, Rackersberg, Regenthal, Rupprechtshöhe, Schüttersmühle, Siegmannsbrunn, Soranger, Steifling, Trägweis, Tüchersfeld, Vorderkleebach, Waidach, Wannberg, Weidenhüll, Weidenlok, Weidmannsgesees.

Horitz; Matrikel III, 196; GWA 2 fol. 76; 10 fol. 64, 124;11 fol. 20, 31,75; RHA 117; OWK; S; SS; AuH; Siebmacher; Hefner; Götz 209; Hupp Nr.55.
Friedrich Wachter: Chronik der Stadt Pottenstein, Nachdruck der Ausgabe 1895, Pottenstein 1980. Reiner Hofmann: Pottenstein, eine Stadtgemeinde der Fränkischen Schweiz, herausgegeben im Auftrag der Stadt Pottenstein, Pottenstein 1987.