Bayern

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Buttenwiesen

Ortsteil  Buttenwiesen

Ortsteil Buttenwiesen
Im Wolkenschnitt schräg geteilt von Blau und Gold mit einer Kette als Schildbord in verwechselten Farben.
Aus der Stellungnahme der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 20.2.1961:
Der von Blau und Gold im Wolkenschnitt schräg geteilte Schild ist das Stammwappen der Schiringer. Dieses Geschlecht ist schon im 12. Jahrhundert in Buttenwiesen begütert gewesen, wie aus dem Traditionskodex des Augsburger Klosters St Ulrich und Afra hervorgeht.
Die in Form eines Bordes um den Schild gelegte Kette ist das Attribut des Heiligen Leonhard, des Patrons der Pfarrkirche Buttenwiesen; die St. Leonhards-Kirche in Buttenwiesen hat als Wallfahrtsort auch überörtliche Bedeutung.

Die heraldische Gestaltung und die künstlerische Ausführung des Wappens entsprechen allen Voraussetzungen. Es unterscheidet sich auch hinreichend von bereits bestehenden Gemeindewappen in Bayern.

Entwurfsverfasser Hermann Korhammer, Augsburg.

Ortsteil  Frauenstetten

Ortsteil Frauenstetten
Durch einen silbernen Balken, darin eine waagrecht liegende, durchgehende, blaue Raute, geteilt von Blau und Rot; oben ein achtstrahliger goldener Stern, unten eine silberne Scheibe.
Aus der Stellungnahme der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 9.6.1970:
Die Gemeinde Frauenstetten gehörte im 18. Jahrhundert zu Kurbaiern, das die Landeshoheit besaß. Wichtig für den Ort war das Marienpatrozinium seiner Pfarrkirche, was auch im Gemeindenamen seinen Ausdruck findet. Jahrhundertelang war Frauenstetten außerdem im Besitz der Herrschaft Hohenreichen, die den Herren von Reichen gehörte. Im neuen Gemeindewappen wird auf die Ortsgeschichte Bezug genommen; die blaue Raute in Silber weist auf Kurbaiern hin; der goldene Stern bezieht sich auf die Marienkirche und die silberne Scheibe in Rot bezeichnet das alte Wappen der Herren von Reichen.
Die zeichnerische Ausführung des Wappens entspricht den künstlerischen und heraldischen Voraussetzungen. Das Wappen unterscheidet sich hinreichend im Sinne des § 6 Abs. (2) NHGV-GBez. vom 14.5.1957 von den schon bestehenden kommunalen Wappen in Bayern.
Ortsteil Lauterbach (Buttenwiesen)
In Silber ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreus, belegt mit einem von Rot und Silber zinnenförmig schräglinks geteilten Herzschild.
Das schwarze Tatzenkreuz symbolisiert den Deutschen Orden, der bis 1803 die Ortsherrschaft in Lauterbach innehatte. Das Herzschild steht für die Herren von Lauterbach als früheres Ortsadelsgeschlecht, die Farben Rot und Weiß symbolisieren das Bistum Augsburg, zu dem Lauterbach gehört.

Die Genehmigung zur Führung des Wappens mit obiger Beschreibung erfolgte durch Erlass des Bayrischen Staatsministerium des Innern vom 9.2.1962.

Ortsteil  Oberthürheim

Ortsteil Oberthürheim
Über rotem Schildfuß, darin ein silberner Dichterkranz mit vier silbernen heraldischen Rosen, in silbernem Mauerwerk eine schwarze Tür mit goldenen Bändern.
Aus dem Schreiben der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 5.10.1961 an den Kunstmaler Hanns Lanninger:
Die durch Ihre eigenen Ermittlungen ergänzten Nachforschungen der Generaldirektion ermöglichen nunmehr, auch den vorliegenden Fall zu einem Ende zu bringen.
Für die Gemeinden Ober- und Unterthürheim ist eine genaue Trennung der Ortsgeschichte in der früheren Zeit nicht ohne weiteres moglich, da der Ortsname meistens nur „Thürheim“ lautet. Es ist daher auch nicht angängig, nur einer der beiden Gemeinden Erinnerungen an den epischen Dichter Ulrich v. Thürheim für ihr Wappen zuzugestehen. Vielmehr dürfte es angezeigt sein, die Wappen der beiden Gemeinden so weit einander anzunähern, als es die bindende Vorschrift der hinreichenden Unterscheidung kommunaler Wappen voneinander zuläßt.
Wie Sie aus den rückseitig auf Ihren Skizzen angebrachten flüchtigen Wappenvorschlägen näher ersehen wollen, ist meine Meinung, daß gemeinsam in beide Wappen das vereinfachte Stammwappen der Thürheim -- zugleich „redend“ für den Ortsnamen -- gesetzt wird. Die Unterscheidung verbürgt, daß für Oberthürheim das Adelswappen oben, für Unterthürheim unten im Schild erscheint. Jeweils im Schildfuß bezw. im Schildhaupt tritt dazu ein unterscheidendes Beizeichen, das sich auf den Dichter Ulrich v. Thürheim speziell bezieht.
Letzteres soll hier der sogenannte Minne- oder Dichterkranz sein, der als Attribut spätmittelalterlicher Dichter verschiedentlich vorkommt. Er ist heraldisch weit besser geeignet als der Dornenkranz (die Helmzier der Thürheim), dessen Wiedergabe insbesondere in der starken Verkleinerung im gemeindlichen Dienstsiegel zu Mißverständnissen füihren kann. Selbst auf Ihrer großformatigen Zeichnung kann man das Gebilde nicht ohne weiteres als Dornenkranz ansprechen.
Die Tür darf nicht gedreht werden, da dadurch ein sonderbarer und mißverständlicher Eindruck entsteht. Wie sie im Schild placiert werden kann, zeigt Ihnen meine Skizze. Gegen die Hinzufügung des Mauerwerkes (silbern bezw. weiß) ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Dem Gegenvorschlag entspricht folgende Wappenbeschreibung für Oberthürheim: Über rotem Schildfuß, darin ein silberner Dichterkranz mit vier silbernen heraldischen Rosen, in silbernem Mauerwerk eine schwarze Tür mit goldenen Bändern.
Sie werden ersucht, den Gemeinderat Oberthürheim von dieser Empfehlung der Faohbehörde zu verständigen.

Entwurfsverfasser Hans Lanninger, Donauwörth.
Ortsteil Pfaffenhofen an der Zusam
Geteilt von Rot und Silber; oben auf goldenem Buch drei silberne Steine; unten ein durchgehendes schwarzes Kreuz.
Aus der Stellungnahme der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 30.12.1960:
Die Wappenbilder weisen auf die wichtigsten mittelalterlichen Grundherren in Pfaffenhofen hin: Das Stift St. Stephan in Augsburg und die Deutschordenskommende Donauwörth. Das Buch und die drei Steine als das herkömmliche Attribut des Heiligen erinnern an den hl. Stephan, den das Augsburger Stift im Wappen führte; das durchgehende Kreuz ist das alte Wappenbild des Deutschordens. Als Feldfarben (Rot - Silber) wurden die des Augsburger Hochstiftswappens gewählt, weil der Besitz in Pfaffenhofen von Bichof Gebehard von Augsburg im späten 10. Jahrhundert dem Stift St. Stephan geschenkt wurde..

Entwurfsverfasser Hans Lanninger, Donauwörth.

Ortsteil  Unterthürheim

Ortsteil Unterthürheim
Unter rotem Schildhaupt, darin eine goldene Feder, in silbernem Mauerwerk eine schwarze Tür mit goldenen Bändern.
Aus der Stellungnahme der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 16.11.1961:
Die schwarze Spitzbogentür im silbernen Mauerwerk stellt als „redendes Wappen“ die Beziehung zwischen dem Gemeindenamen und dem Gemeindewappen her. Das Bild knüpft gleichzeitig in vereinfachter Form an das Wappen des Adelsgeschlechts der Thürheimer an; zu dieser Familie gehörte der um 1250 lebende mittelhochdeutsche epische Dichter Ulrich von Thürheim. An diese Persönlichkeit erinnert die goldene Schreibfeder im roten Schildhaupt des Wappens. Dieses Beizeichen sichert auch die Unterscheidung des Wappens vom neuen Hoheitszeichen der Gemeinde Oberthürheim. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Stellung der Tür im Gemelndewappen zu betrachten, die hier in Anspielung auf den Gemeindenamen in die untere Hälfte des Schildes eingesetzt wurde.

Die heraldische Gestaltung und die künstlerische Ausführung des Wappens entsprechen allen Voraussetzunden. Es unterscheidet sich auch hinreichend von bereits bestehenden Gemeindewappen in Bayern.

Ortsteil  Wortelstetten

Ortsteil Wortelstetten
Unter silbernem Schildhaupt in Rot ein wachsender silberner Wolf.
Aus der Stellungnahme der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 17.4.1970:
Aus Wortelstetten, das lange Zeit in enger Verbindung zur.Herrschaft Hohenreichen stand, ist ein mittelalterliches Ortsadelsgeschlecht hervorgegangen. Auf einem Siegel ist deren Wappen, das einen wachsenden Wolf zeigt, überliefert. Zur farbigen Gestaltung des Wappens eignen sich die Farben des Wappens der Herren von Hohenreichen (Silber-Rot); dazu wird aus deren Wappen als unterscheidendes Beizeichen noch das sog. Schildhaupt übernommen.

Die zeichnerische Ausführung des Wappens entspricht den künstlerischen und heraldischen Voraussetzungen. Das Wappen unterscheidet sich hinreichend im Sinne des § 6 Abs. (2) NHGV-GBez. vom 14.5.1957 von den schon bestehenden kommunalen Wappen in Bayern.

Entwurfsverfasser Hans Lanninger, Donauwörth.