Bayern

Gemeinde Karlstein a.Main

Wellenförmig geteilt von Blau und Silber; oben durchgehend das silberne Dettinger Kreuz; unten ein blaues Atomsymbol mit rotem Kern.

Seit dem 3.8. 1977 führt die Gemeinde Karlstein a. Main ein Wappen.
Zum 1.7.1975 wurden die ehemaligen Gemeinden Dettingen und Großwelzhejm zu der neuen Gemeinde Karlstein a. Main zusammengelegt. Beide früheren Gemeinden führten eigene Wappen, deren Hauptbilder zum Wappen der Gemeinde Karlstein a. Main zusammengefügt wurden. Das sogenannte Dettinger Kreuz ist wichtigstes Wahrzeichen der Pfarrkirche in Dettingen, während das Atomsymbol auf das Atomkraftwerk im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Großwelzheim hinweist. Die wellenförmjge Schildteilung bezieht sich, da sie als Wassersymbol gilt, auf den Zusatz zum Gemeindenamen „am Main“.

Wie kam es zum neuen Gemeindenamen Karlstein?
Die Flur, die am oberen Ortsausgang von Großwelzheim beginnt und sich mit zwei Gewannen beiderseits der Bundesstraße 8 bis hin zur Dettinger Grenze erstreckt, heißt „Am Karlstein“.
Im Feld an der Markungsgrenze stand einst ein altes Grenzmal, der Karlstejn. Wie die Sage erzählt, wurde er nach Kaiser Karl dem Großen benannt. Zu seinen Jagden in den Reichsforsten Spessart, Odenwald, Dreieichenhain und Bulau, kam er mit dem Schiff den Main herauf. Hier, an der Grenze der Reichsforste, legten die kaiserlichen Schiffe an. Die Bewohner empfingen den hohen Gast an diesem Platz unweit vom Main und gaben ihm und der Jagdgesellschaft das Geleit in den gewünschten Forst. Soweit die Sage!

Die Stiftsarchivbibliothek zu Aschaffenburg verwahrt ein bedeutendes Evangelienbuch aus dem 9. Jahrhundert. Darin ist auch eine kurze Beschreibung des Aschaffenburger Forstbezirkes, in der uns der Name Karlstein zum erstenmal begegnet.

In den 14 Zeilen wird die Grenze, die den ausgedehnten Aschaffenburger Forst - im wesentlichen den heutigen Spessart - umfaßt, aufgezeigt. Danach nahm diese folgenden Verlauf:
Beginn am Main an der heutigen Markungsgrenze am Main, „ad lapidem Karoli“ - am Karlstein, von hier nach Osten über Reichenbach, die Kahl aufwärts, Schöllkrippen, ein Stück die „Birkenhainerstraße“ entlang, über die Wasserscheide zwischen Kinzig und Lohr, nach Lohrhaupten zur Sinn (fluuium Sinna), nach Gemünden und der nassen Grenze, dem Main folgend, bis wiederum hin „ad lapide Caroli“ - zum Karlstein.

Der Großwelzheimer Ehrenbürger, Schulamtsdirekter i.R. Edmund Rücker, der sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte unserer Heimat befaßt, machte den Vorschlag, die neue Gemeinde nach diesem Flurgewann zwischen den beiden Ortschaften „Karlstejn“ zu nennen.