Bayern

Gemeinde Tröstau

Durch die Umrisslinie eines Doppelberges (Kösseine) erhöht geteilt von Schwarz und Silber, unten nebeneinander zwei abgekehrte, rot bewehrte schwarze Bärentatzen, die ein rotes Winkeleisen und einen roten Hammer halten.

Tröstau besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Tröstau und Vordorf. Im Gemeindewappen sind Elemente aus den untergegangenen Wappen dieser beiden Gemeinden vereint. Die Umrisslinie eines Doppelberges aus dem alten Wappen von Tröstau symbolisiert die Kösseine, eines der bedeutendsten Gipfel des Fichtelgebirges, zu dessen Füßen das Gemeindegebiet liegt. Die Farben Silber und Schwarz weisen auf die einstigen Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth hin, die seit dem 14. Jahrhundert die Herrschaftsinhaber im Gemeindegebiet waren. Die beiden Bärentatzen stammen aus dem Wappen von Vordorf und sind dem Wappen der Herren von Hertenberg entnommen. Das Gemeindegebiet gehörte zu deren Rodungsherrschaft mit der Burg Schönbrunn als Zentrum. Das Gericht Schönbrunn kam 1344 an die Burggrafen von Nürnberg. Von der Familie sind zwei Wappen überliefert, von denen das eine mit den Bärentatzen als Hauptwappen gilt. Die Tatzen weisen zugleich auf den letzten Bären im Fichtelgebirge hin, der von einem Förster aus Vordorf 1769 erlegt wurde und den Vordorfern den Spitznamen Die Bären verschaffte. Der Steinmetzwinkel bezieht sich auf den Bergbau, die weiter verarbeitenden Gewerke und die Granitindustrie im Gemeindegebiet. Hammerwerke sind in Vordorf bereits 1398 bezeugt. Eisenerzabbau und Zinnschmelze werden bis ins 19. Jahrhundert betrieben. Um 1900 gewinnt der Granitabbau zunehmend an Bedeutung, bis er kurz nach 1945 eingestellt wurde.

Wappenführung seit 1979 durch Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung der Regierung von Oberfranken mit Schreiben vom 22.8.1979.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte (www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/wappenkunde) entnommen.