Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Sulzbach

In Blau ein goldener Ring mit durchgestecktem goldenem Doppelhaken, daraus eine Madonna mit dem Kinde in silberner Gewandung mit goldenem Heiligenschein hervorwachsend. Sie trägt ein goldenes Szepter, der Jesusknabe hält eine goldene Taube in der Linken.

Sulzbach wird 1243 erstmals urkundlich erwähnt. Damals gehörte es zum Einzugsgebiet von Rotenfels. Von Beginn an war der Ort aller Wahrscheinlichkeit nach Besitz des Klosters Frauenalb, das die Grafen von Eberstein in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gestiftet hatten. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts, als das Alte Reich unterging, im Zuge der Säkularisation die Klöster enteignet wurden und der Staat Baden sich bildete, hatte die Äbtissin von Frauenalb über gute 600 Jahre hinweg in Sulzbach das Sagen. Erst nach 1800 gelangte der von Nonnen regierte Ort an Baden.

Die heilige Muttergottes als Bestandteil des Wappens weist auf diese Zeiten zurück. Rätselhafter dürfte die Herkunft des Doppelhakens sein, der unterhalb der Madonna einen Ring durchläuft. Dieses Dorfzeichen stand ursprünglich senkrecht, während Maria mit dem Jesuskind es krönte. Der eifrige Chronist Heinrich Langenbach spricht in seiner 1959 erschienenen Dorfgeschichte Sulzbachs in dieser Hinsicht von einer „Wolfsangel“.

Das erste Dorfsiegel entstammt dem Jahre 1811 und benutzt noch die Initialen „S“ und „B“ für Sulzbach. Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Gemeindenamen dann zwar ausgeschrieben, dafür aber die unterhalb einer Krone angebrachte Muttergottes mit Kind bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Erst 1901 erstrahlt das Wappen in seiner bekannten Schönheit.

Heute ist Sulzbach Stadtteil von Gaggenau (seit 1973). Über 1360 Einwohner leben am Fuß der Hohen Wanne (734 Meter) und des Bernsteins (693 Meter). Die Zeiten klösterlicher Herrschaft sind längst vorbei. Geblieben ist naturgemäß die landwirtschaftliche Prägung des Ortes, wo der Weinbau schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat.