Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Sulz

In Rot ein achtspitziges goldenes Kreuz.

Walter I., Herr zu Geroldseck, sein Sohn Heinrich sowie seine drei Enkel verkauften 1275 dem Lahrer Augustinerkloster die »zween Höffe die wir zue Sultz hatten, der eine heysst Fronhoff, der ander des Scheinckhen seeligen Hoff von Zell, für zehen Marck Geltz, mit allem dem Rechten, als sie her gelegen seind« (Christoph Bühler, Regesten Nr. 177). Kraft einer geroldseckischen Schenkung von 1351 erwarb das Kloster auch Patronat und Zehnt (Ruppert, Mortenau). 1353 wird ihm die Pfarrei Sulz inkorporiert (= Einverleibung von Pfarramt und Vermögen). Bei der Realteilung von 1629 kam Sulz mit der Herrschaft Mahlberg an die Markgrafschaft Baden-Baden (Amtliche Beschreibung).
Das achtspitzige Kreuz ist seit 1790 als Wappenfigur nachweisbar (Generallandesarchiv, Berain 8412). Die im Lauf des 19. Jahrhunderts über dem Schild erscheinende Laubkrone bleibt ab 1899 weg. Die im gleichen Jahr vom Generallandesarchiv festgelegten Farben sollen an die Zugehörigkeit zur badischen Herrschaft Mahlberg erinnern.
Den Grund für die Wahl des Wappenbilds kennen wir nicht. Daß sie mit der engen Verbundenheit zum Augustinerkloster - Augustiner-Chorherrenstift - in Lahr zusammenhängt, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein Rundsiegel des Konvents aus dem 14. Jahrhundert zeigt den Erzengel Michael als Drachentöter, in der Linken einen Dreieckschild mit durchgehendem Hochkreuz (Abbildung bei Christoph Bühler, 700 Pfund für die bürgerliche Freiheit). Möglicherweise hat man Michaels Schildbild in abgewandelter Form als Dorfzeichen übernommen (zum Erzengel Michael siehe unter Appenweier).

Text entnommen aus dem Wappenbuch Ortenaukreis, von Harald Huber, Verlag des Südkurier Konstanz 1987.