Baden-Wuerttemberg

Stadt Hemsbach

In Silber (Weiß) ein schwarzes Schulterjoch, begleitet oben und unten von je einer roten Rose mit grünen Kelchblättern.

Für Hemsbach, das seit dem 12. Jahrhundert unter pfalzgräflicher Oberhoheit stand, während die Grundherrschaft zwischen 1449 und 1705 vom Hochstift Worms und nach 1705 ebenfalls von der Kurpfalz ausgeübt wurde, ist erstmals im Jahre 1476 ein Gerichtssiegel bezeugt. Es kann nicht lange zuvor gestochen worden sein, denn 1444 besaß die Gemeinde nachweislich noch kein eigenes Siegel.

Diese frühe Siegelführung lärß sich durch die Funktion Hemsbachs als Zollstelle an der Bergstraße und als Sitz einer Kellerei erklären. Aus dem Jahre 1490 liegt der älteste Abdruck dieses ersten Typars vor. Er enthält, wie alle späteren Siegel auch, als Siegelbild bereits das heute im Wappen verwendete Motiv. Die Rosen dürften als bloßer Zierrat anzusehen sein, während es sich bei der anderen Figur um das Fleckenzeichen handelt. Es findet sich auf Grenzsteinen des letzten Jahrhunderts, ist in seiner Bedeutung aber nicht eindeutig geklärt. Es wurde 1568 als „Spannhaken“ (= Schmiedewerkzeug), 1786 von Johann Goswin Widder als „umgewendetes Zugjoch“ und 1841 bei der Grenzsteinbeschreibung als „Klammhaken“ (= Klammerhaken) bezeichnet. Nicht von der Hand zu weisen ist außerdem die Deutung als Schulterjoch, also eine Tragehilfe, wie sie im ländlichen Bereich in Gebrauch war, unter anderem im Weinbau, der seit jeher in Hemsbach betrieben wurde. Die Tingierung des Wappens legte das Generallandesarchiv im Jahre 1910 fest. Im Jahre 1979 verlieh die Landesregierung Hemsbach den Titel „Stadt“.