Baden-Wuerttemberg

Stadt Offenburg

In Silber eine rote Burg mit geöffneten goldenen Torflügeln, aufgezogenem schwarzem Fallgatter und einem beknauften Dreiecksgiebel zwischen zwei Zinnentürmen.

In die Stadt sind eingegliedert Fessenbach und Zell-Weierbach seit 1. Januar, Bühl, Elgersweier, Griesheim, Rammersweier, Waltersweier und Weier seit 1. Dezember 1971, Zunsweier seit 1. Januar 1973, Bohlsbach und Windschläg seit 1. Januar 1975. Offenburg ist am 1. April 1956 Große Kreisstadt geworden.
Von Offinburg erfahren wir urkundlich erstmals etwas zu Beginn des 12. Jahrhunderts (WUB I, Nr. CCLX). Gegen dessen Mitte wird der Ort als castrum (= Burg), etwa hundert Jahre später als oppidum (= befestigter Platz) bezeichnet (Krieger). Der heutige Stadtkern liegt an der Kreuzung zweier alter Verkehrswege, der Rheintalstraße mit der von Straßburg durch das Kinzigtal nach Rottweil und zur Donau führenden Straße (Amtliche Beschreibung). Eine Gegend, die politisches, militärisches und wirtschaftliches Interesse zwangsläufig herausforderte.
Man ist sich nicht darüber einig, ob der Bischof von Straßburg, die Staufer oder die Zähringer Offenburg gegründet haben. Von dem nach dem Aussterben der letzteren (1218) um ihr Erbe entbrennenden Kampf zwischen Kaiser Friedrich II. (1212 - 1250) sowie mehreren weltlichen und geistlichen Mächten war auch Offenburg betroffen. Bei der Besprechung einer Urkunde des Kaisers über Offenburg von 1221 August 25 faßt Jürgen Treffeisen den Stand der Forschung zusammen: „Sicher zeigt dieses Zeugnis, das auf Offenburg hinweist, daß die Zähringer wesentliche Rechte in Offenburg ausübten, sich also zu einem bestimmten Zeitpunkt im Besitz der Siedlung befanden und diese Rechte vom Bischof von Straßburg zu Lehen trugen. Die Frage nach dem Offenburger Gründer bleibt weiterhin offen.“
Unter Friedrich II. erlangte Offenburg den Rang einer Reichsstadt und Mauerschutz. Der Silberbergbau im Kinzigtal veranlaßte ihn, hier eine Münzstätte zu errichten. Diese ging 1309 durch Kauf an die Stadt Straßburg über (Historische Stätten). Die Absetzung des Kaisers (1245) nutzte der Straßburger Bischof im Bund mit den Geroldseckern, sich auch Offenburgs zu bemächtigen. König Rudolf I. (1273 - 1291) zog die Stadt wieder an das Reich.
Die Reichsstadt war mit der Reichslandvogtei Ortenau wiederholt verpfändet. Von 1701 bis 1771 waren die Markgrafen von Baden-Baden mit Offenburg und der in den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts unter österreichische Landeshoheit gekommenen Landvogtei Ortenau belehnt (Amtliche Beschreibung).