(LK) = Landkreis
(S) = Stadt
(G) = Gemeinde
(SB) = Stadtbezirk
(Ot) = Orts-/Stadtteil
In Silber ein fünfspeichiges schwarzes Rad.
Historische Namensformen: Raderei
Geschichte:
Auch Oberraderach zum Unterschied von Ailingen-Unterraderach. 1140 Raderei (vielleicht Personenname + Aue). Nach Raderach nannte sich ein edelfreies Geschlecht mit dem Beinamen Gnifting, 1140 bis circa 1340 bezeugt und gleichen Wappens mit den Markdorfern. Ihre Burg, 1255 als neue Burg bezeichnet, war Reichslehen. Die Vorgängerburg wohl das sogenannte Heidenschloss 700 Meter westlich von Raderach. Am Platz der jüngeren, 1836 abgebrochenen Burg heute die Gastwirtschaft »Zur Krone«. Die Familie hatte weitgestreuten Eigenbesitz im östlichen Linzgau sowie Konstanzer Lehen. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts Ausverkauf des Besitzes vor allem an Kloster Salem. 1278 Verkauf der Burg an Graf Mangold von Nellenburg, der sie vom Reich zu Lehen nahm, doch 1280 seine Rechte an den schon mit hoher Pfandsumme an Raderach beteilig¬ten Bischof von Konstanz veräußerte. Dieser kaufte nochmals 1289/91 Burg und Zubehör von Werner von Raderach. Von 1324 bis 1616 war Raderach verpfändet, zunächst an Konstanzer Ministerialen, später an Ravensburger Patrizier. Die niedere Gerichts¬barkeit innerhalb der 1278 suburbium genannten Siedlung gehörte unbestritten zu Konstanz, außerhalb des Etters war laut Vertrag von 1557 die Landvogtei in Schwa¬ben an den Gefällen beteiligt, die auch über Raderach selbst die hohe Gerichtsbarkeit ausübte. Seit 1616 Obervogteiamt Markdorf. 1803 an Württemberg, 1808 an Baden. 1811 Bezirksamt Meersburg, 1857 Bezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen.