(LK) = Landkreis
(S) = Stadt
(G) = Gemeinde
(SB) = Stadtbezirk
(Ot) = Orts-/Stadtteil
In geteiltem Schild oben gespalten, vorn in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in blau ein geschliffenes silbernes Kreuz, unten in blau ein silberner Brückenbogen.
Bevor der damalige Landrat Dr. Bernhard Ditteney † der Gemeinde Pfinztal am 6. Mai 1975 die Verleihungsurkunde für das neue Pfinztaler Gemeindewappen übergeben konnte, waren etliche Beratungen in den Gemeindegremien mit kontroversen Diskussionen geführt worden. Bereits kurz nach der Gründung der Gemeinde Pfinztal hatte sich im Frühjahr 1974 der Übergangsgemeinderat mit der Wappengestaltung der Gemeinde befasst und die Erarbeitung in die Wege geleitet. Neben dem Söllinger Heraldiker Berthold Zilly † brachte sich auch der damalige Gemeinderat Horst Elsässer in die Erarbeitung eines neuen Pfinztalwappens ein. Beide legten dem Gremium im Laufe des Jahres 1974 verschiedene Entwürfe vor, die in den Beratungen diskutiert wurden. Einbezogen in die Erarbeitung war auch das Badische Generallandesarchiv Karlsruhe als Fachbehörde. Von dort wurden die von der Gemeinde zunächst bevorzugten Entwürfe von Horst Elsässer wegen heraldischer Mängel zurückgewiesen oder als wenig originell betrachtet, weil beispielsweise der badische Schrägbalken bereits in den Wappen zahlreicher anderer Kommunen enthalten war. Auch wurde von dort die Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht, dass die heraldisch einwandfreien, inhaltlich befriedigenden und formschönen Vorschläge von Berthold Zilly † in Pfinztal keine Zustimmung gefunden hatten.
Der Gemeinderat revidierte deshalb in der Sitzung am 5. März 1974 seinen zuvor gefassten Beschluss und ließ sich nochmals die jeweils letzten drei Entwürfe von Horst Elsässer und Berthold Zilly † vorlegen. Am 19. März 1974 wurde beschlossen, die Vorschläge beider Gestalter dem Generallandesarchiv mit der Bitte um Abgabe einer gutachterlichen Stellungnahme vorzulegen. Aus der Antwort ging hervor, dass alle vorgelegten Entwürfe bis auf wenige tolerierbare Farbfehler heraldisch in Ordnung seien und akzeptiert werden könnten.
Die Beratung im Gemeinderat setzte sich im November 1974 fort, wobei alle tolerierbaren Entwürfe beider Gestalter nochmals vorgelegt wurden. Die Entscheidung traf der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. Dezember 1974 äußerst knapp. Mit 11 zu 10 Stimmen in geheimer Abstimmung sprach sich die Mehrheit der stimmberechtigten Gemeinderäte für den Vorschlag Nr. 5 von Horst Elsässer aus.
Bei der Erarbeitung des neuen Gemeindewappens war Horst Elsässer besonders wichtig, dass ein die vier Ortsteile verbindendes Symbol im Mittelpunkt steht. Der silberne Brückenboden, der an die in Berghausen und Söllingen noch vorhandenen Brücken aus Sandstein über die Pfinz und an die in Kleinsteinbach in den 1950er-Jahren abgebrochene Bogenbrücke über den Bocksbach erinnern soll, ist dieses Symbol. Die blaue Farbe unter dem Brückenbogen soll die Pfinz symbolisieren, deren Tal der Gemeinde den Namen gab. Das vordere obere Teilbild zeigt das badische Landeswappen, wodurch die Zugehörigkeit der ehemals selbstständigen Gemeinden Berghausen, Kleinsteinbach, Söllingen und Wöschbach zum Land Baden verdeutlicht werden soll. Das in der hinteren oberen Hälfte dargestellte geschliffene silberne Kreuz auf blauem Grund soll daran erinnern, dass der Ortsteil Wöschbach bis zum Jahr 1803 zum Domkapitel Speyer gehörte.
Das Wappen der Gemeinde Pfinztal erhielt obige heraldische Beschreibung.
Dieses graphisch sehr klare Wappen schließt die Vergangenheit ein, dokumentiert die Gegenwart und soll der Gemeinde ein Begleiter in der Zukunft sein.
(Quelle: 40 Jahre Pfinztal, Seite 46)
Zur Gemeinde Pfinztal gehören folgende Ortsteile.
- Berghausen (Pfinztal), Ortsteil
- Kleinsteinbach, Ortsteil
- Söllingen, Ortsteil
- Wöschbach, Ortsteil
Eine Übersicht dieser Ortsteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.