(LK) = Landkreis
(S) = Stadt
(G) = Gemeinde
(SB) = Stadtbezirk
(Ot) = Orts-/Stadtteil
In Silber ein roter Löwe, im rechten Obereck in Rot eine silberne Schwurhand.
Bis zum Jahre 1954 hat die Gemeinde Schlier über kein eigenes Wappen verfügt. Verwendet wurden auf dem Dienststempel die drei Hirschstangen aus dem alten württembergischen Staatswappen.
Das Landratsamt Ravensburg hat in einem Schreiben aus dem Jahre 1954 mitgeteilt, daß dieses Wappen aufgehört hat zu existieren. Als Symbol der Selbstverwaltung soll die Gemeinde deshalb ein eigenes Wappen führen. Als Wappen eignet sich die Geschichte des Ortes und hier hat sich für die Gemeinde Schlier folgender Wappenvorschlag angeboten:
Aus der Gemeinde Schlier stammen die Herren von Ankenreute, die später als Patrizier in der Reichsstadt Ravensburg eine bedeutende Rolle spielten. Ihr Wappen war ein Handschuh, wie ihn die Ritter früher bei Turnieren trugen. Später gehörte fast die ganze heutige Gemeinde zur Reichsabtei Weingarten. Ein gespaltener Schild in der einen Hälfte, ein Handschuh in der anderen, ein Symbol des früheren Klosters Weingarten - ein Krumstab oder auch eine Weintraube - würde ein treffliches Wappen darstellen.
Der Wappenvorschlag wurde über das Staatsarchiv Sigmaringen der Archivdirektion Stuttgart unterbreitet.
Mit Erlaß Nr.1150 vom 27. Juli 1954 hat das Landratsamt Ravensburg die Entscheidung der Archivdirektion Stuttgart an die Gemeinde Schlier mitgeteilt.
Zum eingereichten Wappenvorschlag wurden einige Änderungsvorschläge gemacht. Mit der Wiedergabe einer Ritterhand des Wappens der Herren von Ankenreute gehe man einig, jedoch in Form einer Schwurhand, statt einer gepanzerten Ritterfaust. Auch mit der Kennzeichnung des Ortes als altweingartisch sei man einverstanden, aber als Hauptfigur wird der welfische Löwe vorgeschlagen, da ja die Welfen die Gründer des Klosters Weingarten sind und das Kloster seit dem 14. Jahrhundert Hausbesitzer in Schlier war. Mit der Wahl des Löwen würden natürlich auch die ursprünglichen Farben (Weingarten Grün-Gold) dem alten welfischen Rot-Silber Platz machen. Diese Farben weisen auch auf Österreich hin, dessen Landvogtei Schwaben die Oberhoheit über den größten Teil des Gemeindegebietes ausgeübt hat. Ferner wurde auch der Vorschlag des Staatsarchives den Vorzug haben, daß der Schild nicht gespalten wird, sondern der Löwe als Hauptfigur hervortritt und die Schwurhand in der Oberecke Platz findet.
Diesem Vorschlag trat die Gemeinde Schlier mit Beschluß vom 03.08.1954 bei.
Der Kunstmaler Edzard Seeger aus Tuttlingen wurde beauftragt die Wappenzeichnung gemäß dem Beschluß zu fertigen.
Am 14. März 1955 wurde der Gemeinde Schlier über das Landratsamt Ravensburg mitgeteilt, daß die Landesregierung Baden-Württemberg dem Antrag der Gemeinde Schlier auf Verleihung des Rechtes zur Führung eines Wappens mit Erlaß vom 23. Februar 1955 aufgrund von § 6 Abs.2 der württemberisch-hohenzollerischen Gemeindeordnung entsprochen habe. Das Wappen wird wie folgt beschrieben:
"In Silber ein roter Löwe, im rechten Obereck in Rot eine silberne Schwurhand."
Das Wappen wird nachweislich seit 1954 in der beschriebenen Gestalt gebraucht.
1987 wurden die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Tübingen überarbeitet.
2015 wurde das Wappen ghraphisch neu überarbeitet.