In Blau auf silbernem (weißem) Gebirge mit schwarzem Stollnmundloch sitzend ein silbern (weiß) gekleideter Engel mit silbernen (weißen) Flügeln, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken auf den Stollen weisend, vor dem Stollen ein zur Arbeit schreitender, silbern (weiß) gekleideter Bergmann mit silberner (weißer) Fackel in der Rechten, geschulterter silberner (weißer) Hacke in der Linken, über ihm ein goldener (gelber) Stern.
Der Name Sulzburgs - zum Jahre 847 im Lorscher Codex erstmals als Sulzibergeheim überliefert - weist auf die einstmals betriebene Salzgewinnung im Sulzbachtal hin; im Jahre 1514 ist ein Salzhaus belegt. 993 wurde das Benediktinerinnenkloster St. Cyriak gegründet, das 1556 aufgehoben wurde, dessen Kirche aus ottonischer Zeit jedoch heute noch steht. Die Herren von Üsenberg, die seit Mitte des 12. Jahrhunderts als Vögte des inzwischen dem Bistum Basel übertragenen Klosters fungierten, gründeten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts neben dem Kloster die Stadt. 1371 fiel die Stadtherrschaft an die Grafen von Freiburg, zwei Jahrzehnte später an die Markgrafen von Hachberg und 1415 an die Markgrafen von Baden. 1515 - 1535 war Sulzburg Residenz des Markgrafen Ernst, des Begründers der später Baden-Durlach genannten Linie, und auch danach noch zeitweise markgräfliche Residenz und Witwensitz. Der Geistlichen Verwaltung Sulzburg waren seit 1602 die Dorfer Ballrechten und Dottingen unterstellt. Nach der Zerstörung der Burg Badenweiler 1689 hatte das Amt Badenweiler seinen Sitz in Sulzburg, bis Müllheim 1727 neuer Amtssitz wurde, nach dem das Amt 1810 auch benannt wurde. Die durch die deutsche Gemeindeordnung von 1935 verlorene Bezeichnung Stadt hat Sulzburg im Jahr 1950 wieder verliehen bekommen.
Die Stadtgründung verdankt Sulzburg zweifellos dem Bergbau, der, wie Bodenfunde erweisen, seit der Römerzeit hier betrieben wurde. Welche Bedeutung dieser Wirtschaftszweig für die Stadt besaß, läßt sich auch an der Bildwahl für das Stadtsiegel erkennen. 1028 verlieh Kaiser Konrad II. dem Hochstift Basel zusammen mit den Silbergruben im Breisgau auch das Recht zur Ausbeutung der Erze im Tal Sulzberc. Die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts haben den Bergbau stark beeinträchtigt, doch wurde bis 1830 nach Silber, Blei, Kobalt und Antimon gegraben. Sulzburg war der Sitz eines Bergamtes.
Einen ersten Hinweis auf die städtische Existenz Sulzburgs gibt eine Urkunde Hessos IV. und Rudolfs III. von Üsenberg von 1283, in der die cives (Bürger) von Sulzburg genannt werden, die die Urkunde auch mit ihrem Siegel mit beglaubigten. 1294 erfahren wir erstmals von Schultheiß und Räten. Der Schultheiß fungierte als Vertreter des Stadtherren. So führte er unter anderem den Vorsitz im Gericht. Auf der anderen Seite war er Repräsentant der Stadt. Seine Doppelfunktion wird auch in der Besiegelungspraxis deutlich. Herrschaftliche Angelegenheiten besiegelten die Schultheißen mit ihren privaten Petschaften, sofern sie solche besaßen, städtische Schriftstücke wurden dagegen mit dem Stadtsiegel bekräftigt.
Das Wappenbild läßt mit seiner szenischen Darstellung erkennen, daß sein Ursprung im Siegel liegt. Schon das älteste Siegel der Stadt, das zwischen 1283 und 1523 an Urkunden nachzuweisen und damit das älteste deutsche Siegel mit einer Bergbaudarstellung überhaupt ist, zeigt einen zur Arbeit schreitenden Bergmann in mittelalterlicher Grubenkleidung mit Kapuze. Er hält in der Linken das Geleucht (Fackel), mit der Rechten schultert er das Gezähe (Keilhaue). Vor ihm erhebt sich ein felsiger Berg mit dem Stollenmundloch. Rechts unten wächst aus dem Berg ein Eichenzweig mit zwei Blättern. Über dem Mundloch sitzt auf dem Berg ein Engel, der mit der Rechten auf einen über dem Bergmann schwebenden Stern deutet oder den Bergmann segnet und mit der Linken auf den Stollen zu deuten scheint. Mit diesem kunstvoll komponierten Siegelbild werden Bergbau und Bergsegen dargestellt. Die Umschrift des Siegels lautet: +S.CIVNM*DE*SVLZEBERG* (= Siegel der Bürger von Sulzburg). Alle weiteren Stadtsiegel bis in unser Jahrhundert bringen im wesentlichen die gleiche Szene, wenn auch in einer dem jeweiligen Stil der Zeit angepaßten Art und von unterschiedlicher künstlerischer Qualität. Ab dem zweiten, in schlecht erhaltenen Abdrucken zwischen 1430 und 1567 belegten Siegel, dessen Bild sich eng an das älteste Typar anlehnt, fehlt der Eichenzweig und ist die Keilhaue durch ein Bergmannseisen, zuweilen auch durch einen Schlegel ersetzt. Im Stempel von 1640 steht der Engel hinter dem Gipfel des Berges, während er in den beiden Stempeln des 18. Jahrhunderts, die mit 1740 und 1774 datiert sind, über dem Berg schwebt. In den beiden letzteren Siegeln nimmt der Hang der Siegelstecher zu naturalistischer Darstellung der Szene zu.
Insbesondere der Stempel von 1774 plaziert genreartig den, nun nicht in Arbeitskleidung, sondern in Bergmannsuniform gekleideten Bergmann in eine reich von Bäumen und Blumen bestandene Berglandschaft, über der der Engel schwebt. Im Hintergrund ist eine Stadt zu sehen. In die Siegelumschrift am oberen Rand ist das badische Wappen mit Fürstenhut eingefügt. Damit ist die Variationsbreite erreicht, die auch von den durchweg qualitativ schlechteren Siegeln des 19. und 20. Jahrhunderts nicht überschritten wird. Aus deren Reihe seien lediglich der in Schrift, Wortwahl (z. B. SIGILL) und Bild historisierend gestaltete Farbstempel vom Ende des 19. Jahrhunderts (Belege seit 1885) in dem der Bergmann statt der Fackel eine Grubenlampe hält, und der Prägestempel des Evangelischen Ortsschulrats Sulzburg erwähnt, der bisher einzige Stempel, der das Siegelbild in einen Wappenschild gesetzt enthält.
Die Verwendung des Siegelbilds als Wappen ist erstmals auf der von X. Stiehle um 1860 gefertigten und dem Großherzog gewidmeten Tafel sämtlicher badischer Stadtwappen zu belegen. Hier sind das Feld blau und alle Figuren silbern tingiert. Die Farben und die szenische Darstellung sind allerdings trotz mehrfacher Anläufe bis in jüngste Zeit nicht festgelegt worden, so daß beides - abgesehen vom durchgehend blauen Schildgrund - in den heraldischen Publikationen variierte.
br>(Text aus dem Wappenbuch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald (Selstverlag1994)).
Zur Stadt Sulzburg gehört folgender Stadtteil.
- Laufen, Stadtteil
Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.