Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Kirchzarten

Das Wappen zeigt vorn auf gelbem Grund einen stehenden schwarzen Bären, ein silbernes Doppelkreuz tragend und hinten das halbe Stadtwappen von Freiburg – das Georgskreuz.

Der Bär mit dem Doppelkreuz ist Hinweis auf die Ursprünge des Ortes als Besitz des Klosters St. Gallen. Das halbe Georgskreuz verweist auf die lange Zugehörigkeit zur Stadt Freiburg.


Die Gemeinde Kirchzarten mit seinen Ortsteilen und Weilern hat eine lange und bewegte Geschichte. Um Jahr 765 wird mit der villa zarduna der Ortsteil Zarten erstmals benannt. Dies erfolgt im Rahmen einer Schenkung des Alemannen Trudpert, die in einer Urkunde des Klosters St. Gallen überliefert wird. Trudpert übergibt darin zu seinem Seelenheil eine Hofstelle mitsamt Untergebenen an das erwähnte Kloster. Mit der Urkunde werden erstmals handelnde Menschen auf dem heutigen Gemeindegebiet erwähnt und es ist die Grundlage zur Jubiläumsfeier. Aus archäologischen Grabungen wissen wir, dass das Dreisamtal bereits viel früher besiedelt war; bis in die mittlere Steinzeit zurück reichen die Funde. Greifbarer wird die Zeit der Kelten: Claudius Ptolemaios verdanken wir die Benennung des Ortes Tarodunum (= Zarten) um das Jahr 150 n. Chr.. Lange Zeit nahm man an, dass diese Siedlung inmitten der riesigen Befestigungsanlage zwischen Wagensteig und Rotbach liegen musste. Doch dort fand man keine entsprechenden Siedlungsreste. Erst vor 10 Jahren wurden bei Grabungen südwestlich von Zarten Spuren einer großen keltischen Siedlung gefunden. In Zarten wird das historische Zentrum unserer Gemeinde vermutet. So verwundert es nicht, dass hier in zartunu im Jahre 816 erstmals eine Kirche genannt wird; vermutlich ein Vorgängerbau der heutigen Johanneskapelle. Das nächste wichtige Datum der Gemeindehistorie markiert das Jahr 1125: Kirchzarten wird erstmals als Kilizartun erwähnt und die Pfarrkirche St. Gallus als geistiges Zentrum des Tals. Im Laufe des Mittelalters wechselten immer wieder die Herrschaften: 1297 kauften die Johanniter die St. Galler Besitzungen im Zartener Becken mitsamt einem Dinghof in Kirchzarten. In Erinnerung blieb Ritter Kuno von Falkenstein durch eine ortsbekannte Sage sowie einer Grabplatte von 1343. Um 1500 gelang es der Stadt Freiburg, die größten Teile der Herrschaftsrechte in der ehemaligen Zartener Mark an sich zu bringen. Ihr Verwaltungssitz wurde die Talvogtei. Das 17. und 18. Jahrhundert bedeuteten für die Einwohner sehr unruhige und kriegerische Jahre, für 18 Jahre gehörte man sogar zu Frankreich. Ab 1805 gingen die Gebiete der Talvogtei an das neugeschaffene Großherzogtum Baden über. 1829 wurde die selbständige Gemeinde Burg aus den von Kirchzarten abgespaltenen Ortsteile Höfen, Himmelreich, Schlempenfeld sowie den zur ehemaligen Vogtei Zarten gehörigen Orten Burg und Brand gegründet. Der Rainhof folgte etwas später. 1924 wurde Bickenreute in Kirchzarten eingegliedert, 1936 folgten Dietenbach, Neuhäuser sowie Schlempenfeld. Mit der großen Gebietsreform von 1974 wurden dann die Gemeinden Zarten und Burg nach Kirchzarten eingegliedert. Kirchzarten ist seit dem Jahr 1125 das Zentrum des Tales, sowohl in geistlicher, weltlicher oder wirtschaftlicher Sicht, trotzdem es an keiner wichtigen Landstraße lag. Dementsprechend wuchs der Ort nur langsam. Erst mit der Eröffnung der Höllentalbahn im Jahr 1887 begann eine Phase rascheren Wachstums. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Tourismus zum wichtigen Wirtschaftsmotor der Gemeinde. Mit dem Schwimmbad, dem Campingplatz, dem Verkehrsamt und dem Kurhaus entstanden wichtige Einrichtungen; das Prädikat Luftkurort gilt mittlerweile für alle Orte der Gemeinde. Kirchzarten ist zwar der Hauptort der Gemeinde und des Tales, doch seine Geschichte beginnt im heute kleineren Ortsteil Zarten.


Zur Gemeinde Kirchzarten gehören folgende Ortsteile.
Burg (Kirchzarten), Ortsteil
Dietenbach, Ortsteil
Neuhäuser, Ortsteil
Zarten, Ortsteil

Eine Übersicht dieser Ortsteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.