Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Vögisheim

In Silber (Weiß) ein schwarzes Hufeisen über einer sechsblättrigen, gold (gelb) besamten roten Rose mit grünen Kelchblättern.

Obwohl der Ort erst 1395 erstmals urkundlich erwähnt wird (Vegesheim) ist er als eine Siedlung der alemannisch-fränkischen Zeit anzusehen. Seit dem hohen Mittelalter verlief die Grenze zwischen dem oberen und unteren Breisgau entlang dem Vögisheimer Bach, so daß der kleinere Teil des Ortes, Vögisheim ober dem Bach, zur Herrschaft Sausenberg, der größere rechts des Baches, Vögisheim unter dem Bach, zur Herrschaft Badenweiler gehörte. Die Herrschaft Badenweiler fiel 1444 an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, beide Herrschaften kamen schließlich 1503 an die Markgrafen von Baden. Dennoch blieben beide Teile Vögisheims unter getrennter Verwaltung. Für Vögisheim unter dem Bach ist seit 1522 ein Vogt bezeugt, bis es nach dem Dreißigjährigen Krieg der Vogtei Müllheim unterstellt wurde und nur noch einen Stabhalter hatte. 1784 wurden beide Ortsteile zu einer Gemeinde vereinigt, die 1809 dem Amt Müllheim zugeteilt wurde und der ab 1811 ein eigener Vogt (ab 1830 Bürgermeister) vorstand.

In seiner zwischen 1731 und 1747 verfaßten „Kurzen Beschreibung ... der Landgravschaft Sausenberg und Herrschaft Rötteln“ beschreibt der baden-durlachische Landvogt Ernst Friedrich von Leutrum das Dorfswappen von Vögisheim (ober dem Bach) als ein roß-HufEyßent mit F und H. Wahrscheinlich sind damit das auf Grenzsteinen eingehauene Dorfzeichen (Hufeisen) und die Initialen des Ortsnamens gemeint.

Eine Siegelführung der Gemeinde ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nachzuweisen. Die mit dem Vögisheimer Siegel versehenen Schreiben sind u. a. vom Stabhalter unterzeichnet, behandeln aber Angelegenheiten des gesamten Ortes. Es ist daher nicht genau zu sagen, ob es sich um das Siegel des sausenbergischen Teils der Gemeinde oder um das des gesamten Ortes handelt. Das Typar mit der Umschrift VOGISHElM zeigt über vegetabilischem Schmuck das Hufeisen.

Ein der Huldigungsliste vom 25. August 181 1 aufgedrücktes Typar mit der Umschrift VOGESHEIM bringt, von gekreuzten Lorbeerzweigen umgeben, ebenfalls ein Hufeisen, dessen Zwischenraum eine Blume mit Stengel und Blättern ziert. In den Siegeln des 19. Jahrhunderts ist das Siegelbild vereinfacht und verändert worden, indem nun die Blume nur als Blüte unter das Hufeisen gesetzt wurde.

Diese Form des Siegelbildes wurde vom Generallandesarchiv im April 1904 als Vorbild für das künftige Gemeindewappen gewählt, womit sich der Gemeinderat einverstanden erklärte. Die Farben sind frei bestimmt, wobei das 1904 in blau-grauer „natürlicher“ Farbe tingierte Hufeisen später die heraldisch einwandfreie schwarze Farbgebung erhielt.