Baden-Wuerttemberg

Ortsteil St. Wilhelm

In Silber (Weiß) ein durchgehendes, geschliffenes rotes Kreuz, bbelegt mit zwei schräggekreuzten goldenen (gelben) Abtstäben (Krümmen nach außen).

Nachrichten über die bäuerliche Besiedlung des vom Feldbergmassiv nach Westen verlaufenden St. Wilhelmer Tals liegen erst aus dem 15. Jahrhundert vor. Dagegen haben wohl bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Oberieder Wilhelmiten in der Wildnis des Tales eine klösterliche Niederlassung gegründet. Ihre Geschichte und Rechtsverhältnisse waren eng mit der der Wilhelmitenklöster in Oberried und Freiburg verbunden. Nach der Inkorporation des Wilhelmitenpriorats Oberried in das Kloster St. Blasien 1725 übte diese Abtei auch die Grundherrschaft über: St. Wilhelm bis zum Anfall an Baden 1806 aus.

St. Wilhelm, das zunächst dem Landamt Freiburg II, 1819 dem vereinigten Landamt Freiburg zugeteilt war (ab 1939 Landratsamt Freiburg), bildete zunächst mit Oberried einen gemeinsamen Vogtei- und Kirchspielverband. Wegen der weiten Entfernungen und der schwierigen Verkehrsverhältnisse, vor allem im Winter, kam es 1824 zu dem von beiden Teilen unterstützten Antrag, zwei selbständige Gemeinden zu bilden. Obwohl St. Wilhelm damals nur 24 Bürger und 166 Einwohner zählte, gleichwohl bereits eine eigene Schule besaß, wurde der Antrag im August 1824 genehmigt.

Noch im gleichen Jahr wurde ein Siegel der neuen Gemeinde St. WilheIm gefertigt. Es zeigt eine Tanne auf einem Rasenstück. Dieses in der Umgebung sehr häufige (z.B. Hinterzarten, Hofsgrund, Zastler), auf die Lage im Schwarzwald anspielende Siegelmotiv kehrt, zusätzlich mit den Buchstaben ST und W beiderseits des Baumstammes versehen, in einem späteren Farbstempel wieder.

Im Jahre 1899 nahm die Gemeinde das vom Generallandesarchiv entworfene Wappen an. Es zeigt das Kreuz aus dem Wappen der Stadt Freiburg wegen der alten rechtlichen Beziehungen zwischen Kloster und Stadt, wobei diese sich allerdings nicht unmittelbar auf das St. Wilhelmer Tal bezogen hatten. Insofern kann diese Motivwahl nicht als besonders geglückt angesehen werden. Die beiden gekreuzten Abtstäbe verweisen auf das Wilhelmitenkloster und dessen Zugehörigkeit zur Abtei St. Blasien.