(LK) = Landkreis
(S) = Stadt
(G) = Gemeinde
(SB) = Stadtbezirk
(Ot) = Orts-/Stadtteil
In Schwarz ein silberner (weißer) Balken.
Traditionelle Beizeichen außerhalb des Schilds: oben ein sechsstrahliger Stern, vorne ein aufwärts schwimmender Fisch, hinten eine gestürzte Kornschaufel.
In Schwarz ein silberner (weißer) Balken ist das schlichte, aber markante Wappen der Herren von Waldsee, denen vom 12. bis zum 14. Jh. als Ministerialen der Welfen, der Staufer und des Reiches die Burgen in bzw. bei Waldsee gehörten. Sie sind auch die Gründer der 1331 an Österreich erkauften Stadt Waldsee, die das Wappen der ersten Ortsherren spätestens seit dem 14. Jh. in ihrem Siegel führte. Der erste Hinweis auf die Existenz eines Waldseer Stadtsiegels stammt vom Jahr 1338, und erst vor kurzem wurde im Stadtarchiv Ravensburg eine am 27. September 1372 von der Stadt Waldsee ausgestellte Urkunde entdeckt, die „besigelt ist mit unser Stadt gemainem angehenkten lnsigel“, das nun als das älteste bekannte Exemplar die bis heute übliche Form des Stadtwappens mit den drei Beizeichen erkennen läßt. Seit dieser Zeit wird der Schild üblicherweise oben von einem sechsstrahligen Stern, vorne von einem aufwärts schwimmenden Fisch und hinten von einer gestürzten Kornschaufel begleitet. Mit diesen Attributen sollte wohl die Eigenständigkeit der Stadtbürger verdeutlicht werden: der sechsstrahlige Stern ist vermutlich wie andernorts als Mariensymbol zu verstehen und als Versuch, die geistliche Vorherrschaft des in der Stadt gelegenen Chorherrenstifts St. Peter durch die Wahl eines Marienpatroziniums abzuschwächen. Der Fisch und die Kornschaufel sind dagegen ein Hinweis auf die Wirtschaftskraft der Stadt, die auf den Seen mit ihrem Fischbestand und vor allem auf dem oberschwäbischen Kornhandel mit der Schweiz beruhte. Noch im 19. Jh. war der Umsatz der Waldseer Kornschranne so bedeutend, daß sie im ganzen Königreich Württemberg immerhin an sechster Stelle lag.
Genaugenommen sind diese drei Beizeichen kein Bestandteil des Wappens. Ihre Abbildung neben dem Wappenschild hat sich aber im Lauf der Jahrhunderte so stark eingeübt, daß es schließlich seit dem 18. Jh. sogar Versuche gab, diese Attribute farblich festzulegen und mit einem äußeren Schildrand zu umgeben, um sie so zu einem festen heraldischen Bestandteil zu machen. Nach offizieller Interpretation des für die kommunale Wappenberatung zuständigen Hauptstaatsarchivs Stuttgart beschrankt sich der Schildinhalt des Bad Waldseer Stadtwappens jedoch ausschließlich auf das alte Adelswappen der Herren von Waldsee: die Beizeichen können daneben traditionell angebracht oder auch weggelassen werden.
Seit 1956 heißt die Stadt Bad Waldsee.