Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Botenheim

In Silber zwei gekreuzte schwarze Doppelhaken (Wolfsangeln) mit gebogenen Enden. Die Flagge der ehemaligen Gemeinde ist Schwarz-Weiß.

Eine Markungsbeschreibung von 1715 erwähnt erstmals ein Botenheimer Wolfsangel-Wappen auf Marksteinen. Auf Siegeln lässt sich die Wolfsangel ebenfalls seit 1715 nachweisen. Das Wolfsangel-Symbol weist üblicherweise auf Forst und Jagd hin; ob das auch für Botenheim zutrifft, ist nicht sicher zu ermitteln. In Stempeln des Schultheißen- bzw. Bürgermeisteramtes aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ist die Wolfsangel in Form eines pfahlweis gestellten Doppelhakens dargestellt, der mit einem S-förmigen Haken gekreuzt ist. Die Form der Wolfsangeln wurde 1938 auf Anregung der württembergischen Archivdirektion festgelegt; die Farben des Wappens standen schon seit 1919 fest.

Der Ort wurde erstmals 793 urkundlich erwähnt. Damals stiftete die Nonne Hildburg aus vermögendem Adel dem Kloster Lorsch reichen Besitz im Zabergäu, darunter auch eine Hube (ein bäuerlicher Familienbesitz) in „Batenheim“. Im Jahre 1993 wurde das 1200-jährige Bestehen gefeiert. Sehenswert sind das Deutschordens-Gülthaus von 1607, ein dreistöckiger Renaissancebau, und die spätgotische evangelische Marienkirche mit ihrem massiven romanischen Turm aus dem Jahre 1280. Das Schiff der Kirche wurde 1744 spätbarock umgestaltet. Im modernisierten Inneren befindet sich noch ein schönes Altarkreuz des 17. Jahrhunderts (um 1750 von dem Comburger Stiftsmaler Johann Georg Raymann neu gefasst), ein spätgotisches Heiliges Grab, eine klassizistische Orgel von 1825 und Chorfenster von Valentin Saile aus dem Jahre 1955. Im Chor und an den Außenwänden der Kirche sind mehrere sehenswerte Epitaphien des 16./17. Jahrhunderts angebracht. Im ehemaligen Schul- und Rathaus in der Ortsmitte, das 1838 erbaut wurde, ist das Heimatmuseum, das im Jahr 2004 komplett renoviert und neu konzipiert wurde, untergebracht. Botenheim hat sich am 1. Januar 1971 der Stadt Brackenheim angeschlossen.