Baden-Wuerttemberg

Stadt Bonndorf im Schwarzwald

In Blau ein aufgerichteter silberner Löwe.

In die Stadt Bonndorf im Schwarzwald sind eingegliedert Boll seit 1. Juli 1971, Ebnet seit 1. Januar und Wellendingen seit 1. Juni 1972, Wittlekofen seit 1 August 1973, Dillendorf seit 1. Oktober 1974, Brunnadern, GündeIwangen und Holzschlag seit 1. Januar 1975.

Die ehemaligen Zähringer Ministerialen, die den Namen „Bonndorf“ führten, veräußerten ihren Besitz in Bonndorf schon im 13. Jahrhundert. Die sogenannte Grafschaft Bonndorf hatte das Kloster St. Blasien nach und nach aufgekauft. Kaiser Matthias (1612-1619) belehnte den Abt mit der reichsunmittelbaren Herrschaft. Als Territorialherr von Bonndorf hatte der sanktblasische Abt Sitz und Stimme auf dem Regensburger Reichstag. Der Reichsdeputationshauptschluß sprach die Grafschaft 1803 dem Großpriorat des Johanniterordens zu. Sie fiel 1805 durch den Preßburger Frieden an Württemberg, 1806 durch die Rheinbundakte an Baden.

Das „Dorf bei den Bäumen“ (nach Krieger vom Mittelhochdeutschen boum, bôm bôn) hatte bereits im Mittelalter Stadtrechte, ging ihrer aber in der napoleonischen Zeit verlustig. 1891 wurde der Amtsort Bonndorf zur Stadt erhoben. Die Eigenschaft als Stadt verlor er 1935 und gewann sie wieder durch den Erlaß der Regierung Südbadens vom 6. Dezember 1950.

Das heutige Wappentier erscheint schon in einem gelbgefleckten Wachssiegel (Durchmesser 5,1 cm), Umschrift „SIGILUM CIVITATIS DE BONDORF“, anhängend an einer Urkunde von 1304 Mai 13 (F. F. Archiv Donaueschingen). Von der Mitte des 15. Jahrhunderts an zeigen die Siegel drei bewurzelte oder „auf grünen Hügeln stehende Bohnenstengel“ (so beschrieben im kaiserlichen Diplom von 1746 über die Erhebung des Abtes von St Blasien in den Reichsfürstenstand). Damit sollte wohl, wenn auch fälschlich, auf den Ortsnamen angespielt werden. Manche Legende hat sich gebildet. Nach einer von Albert Kürzel berichteten Legende erinnert die Bohnenpflanze an die frühere Wahl des Schultheißen, die mittels „Bo(h)nenlegens“ durch Stimmenmehrheit erfolgt sei. Mindestens seit 1837 bis in die neunziger Jahre hinein erscheint in den Siegeln oberhalb des Schildes mit den Bohnenstengeln ein mit einem Rutenbündel (Liktorenbündel) schräggekreuzter Anker. Dieses sicher auf französischen Einfluß zurückgehende Oberwappen wird man als Sinnbild der Hoffnung (Anker) auf eine die Freiheit und Gleichheit der Rechte garantierende Verfassungsentwicklung (Rutenbündel) deuten dürfen.