Baden-Wuerttemberg

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Mengen

Stadtteil  Beuren (Mengen)

Stadtteil Beuren (Mengen)
In Silber ein aufrechtes grünes Lindenblatt mit gespaltenem Stiel, darunter eine grüne Raute.
Das Wappen von Beuren ist abgeleitet von einem Zweiggeschlecht derer von Hirschbühl*, nämlich den Herren von Beuren (1262 Anselm von Burun). Auf dem silbernen Wappenschild trugen sie ein grünes Lindenblatt, teilweise mit einer Raute im sparrenförmig gespaltenem Stiel.

*Das Rittergeschlecht der Hirschbühl saß auf der ehem. Burg „Hirzispil“ (Bürglesbühl) auf der Deilenhalde, von der heute allerdings kaum mehr etwas zu erkennen ist. (Sie hatten einen Hirsch im Wappen). Das Rittergeschlecht besaß zahlreiche Güter in der näheren Umgebung und förderte besonders das Kloster Heiligkreuztal, dem der Ort vom 16. Jahrhundert an bis zur Säkularisation 1803 gehörte. Ab 1803 unterstand Beuren dem Oberamt Heiligkreuztal, das 1807 im Oberamt Riedlingen aufging. 1938 wurde das Oberamt Riedlingen aufgelöst, Beuren wurde selbständige Gemeinde und dem Landkreis Ehingen eingegliedert. Im Zuge der Kreisreform 1973 kam es zum Kreis Sigmaringen und wurde am 01.01.1975 Teil der Stadt Mengen. Übrigens ist der Name Hirschbühl bis heute noch in Mengen erhalten.

Stadtteil  Blochingen

Stadtteil Blochingen
In Silber über einem erniedrigten blauen Wellenbalken eine nach oben geöffnete blaue Tucherschere.
Das Wappen von Blochingen hat im unteren Drittel des Schildes einen blau gezeichneten Fluss, der sicher die nahe gelegene Donau anzeigt. Darüber, ebenfalls blau, eine stilisierte Schere. Diese Schere stammt wohl von der langen Zugehörigkeit Blochingens zu Scheer: 1282 verkaufte Mangold von Nellenburg die Grafschaft Diengau und Ergau (das Gebiet um Hohentengen) u.a. mit Blochingen an Rudolf von Habsburg und somit wurde Blochingen Bestandteil der Herrschaft Scheer, später Friedberg-Scheer. 1452/54 kam es mit Scheer an die Truchsessen von Waldburg und 1776 an Thurn und Taxis. 1806 wurde es württembergisch und kam zum Oberamt Saulgau, das 1934 zum Kreis Saulgau würde, mit der Kreisreform 1973 zum Kreis Sigmaringen und ist seit dem 1.1.1975 Teil der Stadt Mengen.

Die Schere wurde lange gedeutet als stilisierte Schafschere, sie dürfte aber vom alten fränkischen Scherragau stammen (scherra aus althochdeutsch „scorra‘, gemeint sind die z. T. schroffen Felsen der Schwäbischen Alb), und weil Scheer ein Hauptort des Scherragaus war, wurde der Name des Gaues übernommen zu Scheer (vgl. Eritgau und Ertingen). Erhalten ist der Gauname u.a. noch im Namen Harthausen ob Scheer.

Stadtteil  Ennetach

Stadtteil Ennetach
In Blau über einem erniedrigten silbernen (weißen) Wellenbalken ein steigender, gebildeter* goldener (gelber) Mond.
In der Urkunde zur Verleihung des Wappens an die Gemeinde Ennetach, (damaliger) Landkreis Saulgau, durch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg vom 7. Febr. 1966 heißt es (nach Gemeindeordnung für Baden-Württemberg vom 25. Juli 1955 (Ges. Bl. S. 129), dass die Gemeinde das Recht hat, eine Flagge in den Farben „Weiß - Blau (Silber - Blau)“
und ein wie oben beschriebenes Wappen zu führen.

Der erniedrigte Wellenbalken zeigt die Ablach und der darüber liegende Mond ist „ennet-ach“ (jenseits der Ach = Ennetach) geht sicher auf die Zugehörigkeit Ennetachs zum Stift Bad Buchau zurück: 819 schenkt Ludwig der Deutsche die „Villa Maginga“ = „das Dorf Mengen“ dem Kloster Buchau. Diese Zugehörigkeit dauerte bis 1806. - Nach Auskunft des Ortsvorstehers Wolfgang Eberhard ist dieses Wappen schon sehr alt.
Der Eingliederungsvertrag der Gemeinde Ennetach in die Stadt Mengen wurde am 21. März 1972 unterzeichnet.

*gebildeter Mond = Mond mit Gesicht

Stadtteil  Rosna

Stadtteil Rosna
In Gold ein stehender schwarzer Widder, oben links eine fünfblättrige schwarze Rose.
Das Wappen von Rosna geht zurück auf das Geschlecht der Edlen von Rosenowe mit einem auf gelbem Grund nach rechts schreitenden schwarzen Widder und in der oberen rechten Ecke mit einer fünfblättrigen Rose. „Der Umstand, dass im Wappen auch eine Rose angebracht ist, ist kein Beweis für einen Zusammenhang mit dieser Blume.“(W. Bleicher). Wahrscheinlich ist die von A. Schilling, das erste Jahrtausend der Stadt Mengen und ihrer Umgebung in Geschichte und Sage, (1909) folgende Deutung: „In dieser Gegend ist das Ostrachtälchen durch seine Altwasser mit einer ganzen Reihe von Sümpfen, sog. Roßen oder Rößen, bedeckt. Eine dieser Roßen, 1420 urkundlich Roßgumpen genannt, ist gleichbedeutend mit Roßwag, der Untiefe einer Roße (vgl. Roßwag im Enzkreis). Unweit einer solchen, auf der linken Talseite, befindet sich ein Hügel, auf dem die Burg Rosna stand. Sie entlehnte ihren Namen nicht von dem wilden Rosengesträuch der Au, sondern von ihren Roßen. Die Edlen von Rosna führten in ihrem Wappen nach der Züricher Wappenrolle einen schwarzen Widder in goldenem Feld und den Namen Rosenow. In Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts nennen sie sich „von Rosenowe“ und fügten dem Widder in ihrem Wappen eine Rose bei. Es geschah dies gleich mit den Rittern von Roßwag, welche ebenfalls eine Rose als Wappenbild wählten, zweifellos nur aus übelverstandener Namensdeutung“.

Der Ort Rosna ist erstmals 1209 erwähnt (Herren von Rosna). 1275 war es eine eigenständige Pfarrei, unterstand ab 1373 dem nahe gelegenen Kloster Habstal, mit dessen Säkularisierung es 1807 an Sigmaringen-Hohenzollern fiel. Seit 01.01.1975 ist es ein Stadtteil von Mengen.

Stadtteil  Rulfingen

Stadtteil Rulfingen
In Rot unter einem silbernen Schildhaupt, darin ein schwimmender roter Fisch, ein stehender goldener Hirsch.
Das Wappen des Stadtteils Rulfingen hat im Schildhaupt einen schwimmenden Fisch - das Attribut des hl. Ulrich*, dem Patron der Pfarrkirche, und den Goldenen Hirsch in der Schildmitte, erinnernd an die frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Sigmaringen**.

* der hl. Ulrich, um 890 in Augsburg geboren, ab 923 Bischof, gestorben im Jahr 973 und beerdigt in der Kirche St. Ulrich und St. Afra in Augsburg, 993 heilig gesprochen als Verkünder und Förderer der christlichen Lehre. Er hat im religiösen Volksbrauch eine besondere Stellung als Fischer-, Wasser-, Wetter-, Reise- und Winzerpatron. Der dem Wappen beigefügte Fisch erinnert an das Fischwunder: als der befreundete Bischof Ulrich von Konstanz ihn besuchte, war die Wiedersehensfreude so groß, dass sie das auf dem Tisch stehende Abendessen vergaßen und erst nach Mitternacht sich zu Tisch setzten. Da war schon Mitternacht vorbei und der Freitag angebrochen. Bischof Ulrich sprach das Tischgebet und segnete die Speisen und siehe da, es lag nun statt Fleisch Fisch auf der Platte. Das Wunder hatte die beiden vor dem Verzehr von Fleisch am Freitag gerettet und sie dankten Gott dafür.

** Rulfingen gehörte schon seit 1290 zur Herrschaft und späteren Grafschaft Sigmaringen, dann ab 1796 zur Grafschaft Hohenzollern - Sigmaringen. Später als Teil der hohenzollerischen Lande zu Preußen, ab 1925 zum Landkreis Sigmaringen und ist seit 1.1.1975 Stadtteil von Mengen.