Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Wildtal

In Silber (Weiß) ein roter Schrägbalken, oben und unten begleitet von je einem roten Hammer mit schwarzem Stiel.

Im Gegensatz zu Gundelfingen besteht das am nördlichen Abfall des Roßkopfs gelegene Wildtal aus zahlreichen, weitverstreuten Einzelhöfen. Auf Wildtaler Gemarkung liegen die Reste der Zähringer Burg, und man wird annehmen dürfen, dass Wildtal im Mittelalter als zähringischer Besitz, später in der Hand der Grafen von Freiburg und seit 1327 der Schnewlin Bernlapp, die Schicksale Gundelfingens teilte. Erstmals belegt ist Wildtal in einer Urkunde von 1273 über den Verkauf mehrerer Höfe, darunter auch Güter in Wulptal, an den Deutschen Orden zu Freiburg. Nach dem Tode Gabriel Schnewlin Bernlapps (1609) wechselte Wildtal mehrmals den Besitzer und kam auf dem Erbgang 1652 an die Freiherren von Beroldingen, 1788 durch Verkauf an die Grafen von Kageneck. Nachdem Baden 1805 die vormals österreichischen landesherrlichen Rechte erlangt hatte, erwarb es 1815 auch die Grundherrschaft mit der alten Stammburg der Zähringer.

Ein schnewlinscher Vogt zu Wildtal mit sieben geschworenen Richtern ist erstmals 1530 urkundlich genannt. Die Gemeinde spielte jedoch neben der Grundherrschaft eine untergeordnete Rolle, wenn sie sich auch seit dem 17. Jahrhundert mit einigem Erfolg um die Verbesserung ihrer Rechte bemühte.

Ein Gerichtssiegel besaß der Ort nicht, die Grenzsteine waren im 18. Jahrhundert nicht mit einem, wohl auch nicht vorhandenen, Fleckenzeichen, sondern mit herrschaftlichen Wappen gekennzeichnet. Die Huldigungsliste von 1811 ist mit einem Siegel versehen, das das gräflich von Kagenecksche Wappen (in Rot ein silberner Schrägbalken) in klassizistischer Manier zeigt und die Umschrift HERRSCHAFT VOGT UND GERICHTS ÜBER WILDTHAL trägt. Der Wappenschild ist von einer Grafenkrone überhöht. Auch in diesem Siegelbild kommt die beherrschende Stellung der Grundherrschaft zum Ausdruck. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde ein Farbstempel mit dem allerdings seitenverkehrten Kageneckschen Wappen (Schräglinksbalken) und ein Prägestempel mit bloßer Inschrift geführt.

Im Frühjahr 1899 akzeptierte die Gemeinde das vom Generallandesarchiv entworfene Wappen. Es zeigt den Schild der Grafen von Kageneck in vertauschten Farben und soll mit den Hämmern (die zunächst in natürlichen Farben tingiert waren) auf den einstmals hier betriebenen Bergbau auf Silber und Blei erinnern.