Baden-Wuerttemberg

Stadt Singen (Hohentwiel)

In Silber ein aufgerichteter, rotbezungter und rotbewehrteter schwarzer Bär, in den Vordertatzen ein von Gold und Blau im Spitzenschnitt gespaltenes Wappen haltend.

Singen war mit Arlen, Remishof und Niederhof durch Kaiserin Maria Theresia als österreichisches Lehen den Tiroler Grafen von Enzenberg verliehen worden.
1805 kam Singen an Württemberg, das die Gemeinde im Vertrag vom 2. Oktober 1810 tauschweise dem Großherzogtum Baden abtrat, Die badische Organisation untersteIlte Singen dem Amt Radolfzell. Seit der Aufhebung des Bezirksamtes Radolfzell (1872) zählt Singen zum Amtsbezirk bzw. Landkreis Konstanz.
Mit Staatsministerialentschließung Nr. 784 vom 2. September 1899 hat Großherzog Friedrich I. von Baden ausgesprochen, daß der Gemeinde Singen, Amt Konstanz, die Eigenschaft einer Stadt verliehen werde. Der Reichsstatthalter ha mit EntschIießung vom 17. Januar 1938 Nr. 103 auf Grund des § 10 der Deutschen Gemeindeordnung bestimmt, daß die Stadt Singen mit Wirkung vom 1. Februar 1938 an den Namen Singen (Hohentwiel) zu führen hat.
1403 verschreibt die „Geburschafft gemainlich, Rich und Arm, des Dorfs ze Singen“ dem Hans Hattinger, Keller zu Twiel, einen jährlichen Zins und bittet den Hans von Friedingen, daß er sein Siegel der Urkunde anhänge.
Die Huldigungsliste von 1811 ist mit einem aufgedrückten Siegel versehen. Es zeigt in einem Kranz von Blütenzweigen die Buchstaben GS (= Gemeinde Singen). In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts beschaffte die Gemeinde ein ovales Prägesiegel, das neben Blütenzweigen und einer Blätterranke die Inschrift BÜRGERMEISTERAMT SINGEN zeigt. Ähnlich gestaltet sind die seit der Jahrhundertmitte nachweisbaren Farbstempel.
Im August 1895 beantragte die Gemeinde Singen die Fertigung eines neuen Gemeindesiegels. Das Generallandesarchiv schlug vor, in das neu zu schaffende Gemeindewappen Symbole aus den Wappen der Familien von Enzenberg und von Rost aufzunehmen. Dieser Entwurf: In gespaltenem Schild vorn in Blau ein goldener Ring (von Enzenberg), hinten in Rot ein silberner Rüdenkopf (von Rost) wurde vom Gemeinderat abgelehnt. Nachdem die Gemeinde Singen zur Stadt erhoben war, kam das Bürgermeisteramt im Oktober 1899 auf die Wappenfrage zurück. Das Generallandesarchiv schlug nun vor, den St. GalIer Bären in das Wappen aufzunehmen, um so auf die schon im 8. und 9. Jahrhundert nachweisbaren Besitzungen des Klosters in Singen hinzudeuten. Der Schild in den Tatzen des Bären zeigt das Wappen der Herren von Singen, die erstmals 1087 urkundlich erwähnt sind. Der Stadtrat hat den Wappenvorschlag im Dezember 1899 angenommen. Im Oktober 1926 beschloß der Gemeinderat, als Stadtfarben „Gelb-Blau“ anzunehmen.