Baden-Wuerttemberg

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Sinsheim

Stadtteil  Adersbach

Stadtteil Adersbach
In Blau eine In Blau eine goldene Pflugschar.
Adersbach gehörte bis 1806 zum Ritterkanton Kraichgau als Besitz der Familie von Gemmingen-Hornberg.
Das Wappen wurde von der Gemeinde nachweislich schon im Jahre 1829 geführt und deutet auf ihren landwirtschaftlichen Charakter. Die Farben Blau und Gold sind die Wappenfarben der Freiherren von Gemmingen-Hornberg. Das unzulässige Beiwerk der früheren Siegel (Schild umrahmt von einem Ährenkranz, über dem Schildhaupt ein Engel) ist in den neuen Siegelstempeln weggelassen.

Belege: GLA Karlsruhe Abt. 229/487 von 1829 Siegel mit Umschrift: D. Adersbacher . Gerichts . S.
Literatur: Krieger 1/20. - Kunstdenkmäler VIII/I, 3.

Stadtteil  Dühren

Stadtteil Dühren
In Silber auf grünem Boden unter zwei schräggekreuzten schwarzen Lilienstäben eine durchgehende rote Mauer mit offenem Tor.
Dühren war bis 1806 ritterschaftlich und im Besitz der Familie von Venningen. Die Gemeinde führte schon im 19. Jahrhundert über einer Mauer mit Tor die gekreuzten Lilienstäbe. Das Tor (Tür) sollte das Wappen redend machen, während. die schräggekreuzten Lilienstäbe dem Wappen der Ortsherrschaft (von Venningen) entnommen waren. 1901 wurde das Wappen in der Weise verändert, daß die Mauer bis ins Schildhaupt geführt wurde und so die schwarzen Lilienstäbe auf die rote Mauer zu stehen kamen. Zur Berichtigung des dadurch entstandenen Farbverstoßes wurde neuerdings das Wappen geändert. Die Genehmigung durch den Gemeinderat erfolgte am 29.11.1958.
Kenntnisnahme und Bestätigung durch das Innenministerium Baden-Württemberg mit Nr. IV 31/63 Dühren/1 vom 19.3.1959.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner Wappenakten BA . Sinsheim I und II.
Literatur: Schumacher, Karl, Dühren b. Sinsheim a. d. E. Sinsheirn 1931. - Krieger I/430. - Kunstdenkmäler VIII/I, 9-10.

Stadtteil  Ehrstädt

Stadtteil Ehrstädt
In Rot eine gestürzte goldene Pflugschar, oben beseitet von zwei silbernen Sternen.
Ehrstädt gehörte bis 1806 als Besitz der Familie von Degenfeld zum Ritterkanton Kraichgau. Ein Siegel mit dem heutigen Wappenbild ist schon 1809 nachweisbar. Die Pflugschar soll den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde unterstreichen. Die Farbgebung und Verleihung durch das Großherzogl. Bad. Ministerium des Innern erfolgte unter Nr. 17013 am 26.6.1895.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner Ehrstädt, Gemein-dearchiv A 123.
Literatur: Krieger 1/475. - Kunstdenkmäler VIII/I, 11-12.

Stadtteil  Eschelbach

Stadtteil Eschelbach
In Gold eine vierendige, gestürzte rote Hirschstange.
Eschelbach war bis 1803 kurmainzisch und gehörte zum Oberamt Hirschhorn. Die Herren von Hirschhorn trugen Eschelbach seit dem 14. Jahrhundert zu Lehen. Das Wappen der Herren von Hirschhorn war die Hirschstange. Mit der Hereinnahme der Hirschstange in das Gemeindewappen soll an diese Zeit erinnert werden. Das Gemeindesiegel mit der Hirschstange ist schon 1706 nachweisbar; es muß auf die Zeit vor 1631 zurückgehen, da in diesem Jahr die Familie von Hirschhorn ausgestorben ist. Annahme der Farben durch den Gemeinderat erfolgte 1901.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, Siegel mit Umschrift: GERICHT.SIGIL ZU.ESCHELBACH. 1706.
Literatur: Strack, Paul, Aus den Eschelbacher Bürgermeistereirechnungen o. O., o. J. - Krieger I/541-542. - Kunstdenkmäler VIII/I, 20.
Stadtteil Hasselbach (Sinsheim)
In Silber aus einem erniedrigten blauen Wellenbalken hervorwachsend eine grüne Haselstaude.
Hasselbach war bis 1806 ein ritterschaftlicher Besitz der Familie von Helmstatt. Es hatte bis zum Jahre 1900 kein Wappen. Im Siegel führte es die Buchstaben H B. Das heutige Wappen wurde 1901 vom Generallandesarchiv entworfen und vom Gemeinderat angenommen. Da Bach und Haselstaude die Entstehung des Ortsnamens erklären sollen, ist das Wappen redend.

Belege: GLA Karlsruhe Wappenakten BA Sinsheim I, ferner 377/1 (1820).
Literatur: Krieger 1/854.

Stadtteil  Hilsbach

Stadtteil Hilsbach
In blau-silber gewecktem Schild ein blauer Wellenbalken.
Hilsbach ist schon 1294 als oppidum (Stadt) erwähnt und gehörte von jeher zur Kurpfalz und zwar bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach. Von 1803 bis 1806 gehörte es zum Fürstentum Leiningen. Der Bach spielt auf den Namen an und macht das Wappen redend. Die blau-silbernen Rauten erinnern an die ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz. In Anlehnung an die ältesten Formen hat Fr. Held das heutige Wappen 1898 entworfen. Das älteste bekannte Siegel, dem das heutige am meisten gleichkommt (Bach querfließend), ist nachweisbar an Urkunden der Jahre 1475-1556. Es trägt die Umschrift: sigillum hilcpach. Ein späteres zeigt den Bach schräg-rechts fließend und trägt die Umschrift: sigillvm der. stat. hilspach. 1641. Eine spätere Form (um 1769) war ein schräg gespaltener Schild, die rechte Schildhälfte gerautet, in der linken der Bach schräg links fließend. Er trug die Umschrift: hilsbacher statt raths in sigel.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner 166/183.
Literatur: Eggensberger, Die Eroberung Hilsbachs 1622, in: der Landbote v. 7.4.1922 Nr. 42. - Schuchmann, H., Stadt und Festung Hilsbach in: Baden, Monographie einer Landschaft 7.1955. - Hupp, Otto, Deutsche Ortswappen (Sammlung HAG), um 1925. - Weech, Friedrich von, Siegel der Bad. Städte I 13. Heidelberg 1899. - Krieger I/971-972. - Kunstdenkmäler VIII/I, 181-185.

Stadtteil  Hoffenheim

Stadtteil Hoffenheim
In gespaltenem Schild vorne in Rot eine vierendige, gestürzte goldene Hirschstange, hinten in Blau zwei goldene Balken.
Hoffenheim gehörte den Herren von Hirschhorn bis zu ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert und war dann bis 1806 ein ritterschaftlicher Besitz der Familie von Gemmingen-Hornberg. Bisher hatte die Gemeinde kein Wappen. Sie führte zwar schon nachweislich seit 1827 ein Landschaftsbild im Siegel, das aber nicht befriedigen konnte. Auf Vorschlag des Generallandesarchivs hat der Gemeinderat ein neues Wappen angenommen, das die geschichtliche Vergangenheit berücksichtigt. Die Hirschstange erinnert an die Herren von Hirschhorn, die goldenen Balken in Blau an die Familie von Gemmingen-Hornberg als Ortsherren.
Verleihung des Wappens und der Flagge Gelb-Blau am 7. Nov. 1958 durch das Innenministerium Baden-Württemberg (Nr. IV 31/63 Hoffenheim/1).

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner Wappenakten BA Sinsheim II. und UA 43 Spez. Hoffenheim.
Literatur: Neu, Heinrich, Aus der Vergangenheit von Hoffenheim. Hoffenheim 1953. - Krieger I/1003-1005. Kunstdenkmäler VIII/I, 27-28.

Stadtteil  Reihen

Stadtteil Reihen
In Silber auf grünem Dreiberg ein Laubbaum mit schwarzem Stamm und doppelter grüner Blätterkrone.
Reihen gehörte bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach. Es kommt schon im 8. Jahrhundert in Lorscher Urkunden vor (Rihero, Reiheim). Die Neipperg und Venningen waren hier begütert. Worin der schon in Siegeln von 1769 nachweisbare Laubbaum mit doppelter Krone als Wappenzeichen seinen Ursprung hat, läßt .sich mit Bestimmtheit nicht nachweisen. Die Farbgebung erfolgte im Jahre 1901.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner 166/183 von 1769 ein Siegel mit der Umschrift: REYEMER.MARCKFLECKEN.V. GERICHTSSIGILL.
Literatur: Krieger II/569-571. - Kunstdenkmäler VIII/I, 91.

Stadtteil  Rohrbach

Stadtteil Rohrbach
In Silber aus einem erniedrigten blauen Wellenbalken wachsend drei schwarze Rohrkolben mit grünen Stielen und Blättern.
Rohrbach gehörte bis 1806 zum Ritterkanton Kraichgau und war im Besitz der Familie von Venningen. Bereits in den Gerichtssiegeln des 19. Jahrhunderts führt die Gemeinde unter den gekreuzten Venningischen Lilienstäben einen Rohrkolben aus einem Bach wachsend. Bei der Wappenüberprüfung 1901 ließ man die Erinnerung an die frühere Ortsherrschaft weg und setzte an die Stelle des einen drei Rohrkolben. Gleichzeitig nahm der Gemeinderat die heutigen Farben an. Das Wappen soll den Ortsnamen erklären (redendes Wappen).

Belege: GLA Siegelkartei.
Literatur: Krieger II/651.

Stadtteil  Steinsfurt

Stadtteil Steinsfurt
In Silber ein blau gerüsteter Engel mit goldenem Nimbus, mit der goldenen Lanze einen grünen Drachen tötend.
Steinsfurt gehörte bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach (Kellerei Hilsbach) und von 1803 bis 1806 zum Fürstentum Leiningen. Die Gemeinde führte bereits in ihren Lacksiegeln des Jahres 1766 das oben beschriebene Wappenbild, das wohl St. Michael darstellen soll. Die Farben wurden 1901 festgelegt, wobei Blau und Silber an die ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz erinnern sollen.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner 166/183 ein Siegel mit der Umschrift: STEINSFURTER GERICHTSINSIGILL.
Literatur: Singer, Bugen, Eine Gedenkstätte an Friedrich den Großen im Kraichgau (in Steinsfurt). In: Aus Bruhrain und Kraichgau 1935. S. 39 f. - Krieger II/1086-1087 - Kunstdenkmäler VIII/I, 115.

Stadtteil  Waldangelloch

Stadtteil Waldangelloch
In Blau ein silberner Angelhaken.
Waldangelloch gehörte gemeinschaftlich der Propstei Odenheim und Württemberg, die beiden Teile wurden .1803 bzw. 1806 badisch. Das Wappen ist das der Herren von Angelloch, die 1613 im Mannesstamm ausstarben. Es ist von der Gemeinde wohl schon sehr früh geführt worden und bereits 1802 nachweisbar.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei.
Literatur: Krieger lI/1308-1309. - Kunstdenkmäler VIII/I, 120-113.

Stadtteil  Weiler

Stadtteil Weiler
In Silber unter zwei schräggekreuzten roten Lilienstäben ein roter Zinnenturm.
Das Dorf gehörte bis 1806 zum Ritterkanton Kraichgau. Die Familie von Venningen, auf die die Lilienstäbe hinweisen, kam um 1518 in den Besitz des Dorfes und der Burg. 1525 wurde die Burg im Bauernkrieg bis auf den Turm zerstört. Bereits 1708 ist ein Siegel mit den venningenschen Lilienstäben und dem Zinnenturm nachgewiesen. Der Turm soll wahrscheinlich auf die Burg Steinsberg hinweisen, in deren Schutz die Ortschaft liegt. Da keine Farben festlagen, hat der Gemeinderat diese am 26.10.1920 angenommen.

Belege: GLA Karlsruhe Siegelkartei, ferner 66/3705 (1708).
Literatur: Krieger II/1385. - Kunstdenkmäler VIII/I, 123.