Rheinland-Pfalz

Stadt Wittlich

Im roten Feld parallel nebeneinander zwei aufrecht stehende, mit dem Schlüsselbart nach oben voneinander abgekehrte silberne Schlüssel mit übereinander gelegten Griffen, wobei der linke über dem rechten angeordnet ist.
Die Mauerkrone ist Zierelement des Wappens: Ein Zinnenturm mit offenem Tor in der Mitte mit Zinnen.

Herren des Ortes, seit Beginn des 14. Jahrhundert wichtigster Amtssitz zwischen Tier und Koblenz sowie der Anfang des 15. Jahrhunderts erbauten Burg waren bis 1794 die Erzbischöfe von Trier. 1291 wurden auf Ersuchen von Erzbischof und Kurfürst Boemund von Warsberg durch König Rudolf von Habsburg dem Ort die Stadtrechte verliehen.

Das über Jahrhunderte hinweg unverändert gebliebene Siegelbild des Wittlicher Stadtsiegels zeigt seit dem ersten Nachweis aus dem Jahre 1304 die innerhalb eines doppelten Perlkreises befindliche Umschrift + S(IGILLVM) : CIVITATIS DE : WITTELICH :. Sie umrahmt ein mächtiges Torgebäude mit zwei zinnenbewehrten Türmen, die durch eine ebenfalls gezinnte Mauer verbunden sind. Den Eingang bildet ein spitzbogiges Portal mit halb herabgelassenem Fallgitter; dahinter überragt ein wuchtiger Turm mit Zinnen die ganze Toranlage.

Das Sekretsiegel der Stadt, das Gegenspiel des großen Stadtsiegels, aus dem frühen 14. Jahrhundert zeigt dagegen zwei stehende Schlüssel mit übereinandergelegten Griffen, welche die Vorlage für das heutige Stadtwappen darstellen.

Die Schlüssel sind das Attribut von St. Petrus als Patron des Erzstifts Trier und der Trierer Domkirche.

Siegelbestimmend war demnach nicht die monumentale Wehrhaftigkeit der Toranlage als Ausdruck bürgerlichen Selbstbewusstseins, sondern vielmehr die von alters her engen Verbindungen Wittlichs zu ihrem Landesherren, dem Trierer Erzbischof.

Erst die neuere Zeit interpretierte die beiden Schlüssel mehr touristisch: Sie gelten als Sinnbild für die günstige topographische Lage von Wittlich, das auch „Tor zur Eifel und Mosel“ genannt wird.